Studien: Cannabis sorgt für schnellere Heilung von Knochen
Dass Marihuana nicht nur als Rauschmittel sondern auch zum therapieren von Krankheitsbeschwerden verwendet werden kann, ist lange bekannt. Schmerzpatienten nutzen Cannabis, um ihre Leiden zu lindern. Eine neue Studie hat nun herausgefunden, dass ein Wirkstoff der in der Pflanze enthalten ist, dafür sorgt, dass Knochenbrüche schneller heilen.
Marihuana wird seit langem als Arznei verwendet
In verschiedenen Ländern der Welt wird Marihuana seit Jahren auch für medizinische Zwecke verwendet. Wissenschaftlich nachgewiesen ist dessen Wirksamkeit unter anderem bei Übelkeit und Erbrechen oder bei Kachexie, einer Erkrankung, bei der es durch starke Abmagerung zu extremen Untergewicht kommt. Zudem könne „medizinisches Cannabis“ Gesundheitsexperten zufolge unter anderem für Krebs- und Schmerzpatienten, für HIV-Kranke und Menschen mit Multipler Sklerose (MS) oder der Darmerkrankung Morbus Crohn hilfreich sein. Viele Schmerz-Patienten hoffen auf Cannabidiol (CBD), wurde vor kurzem berichtet. Dieser Stoff kann einer neuen Untersuchung zufolge auch dazu beitragen, dass Knochenbrüche besser heilen. Möglicherweise könnte er in Zukunft für die Behandlung von Osteoporose von Bedeutung sein.
Cannabis kann Heilung von Knochenbrüchen beschleunigen
Was sich zunächst anhört wie „Kiffen ist gut für die Knochen“, haben israelische Wissenschaftler in einer Studie festgestellt. Wie die Forscher von der Tel Aviv University und der Hebrew University dabei feststellten, beschleunigt ein Hanf-Wirkstoff die Heilung von gebrochenen Knochen. Demnach hat das enthaltene Cannabinoid Cannabidiol (CBD) den Heilungsprozess von gebrochenen Knochen stark verbessert. Den Angaben zufolge heilen die Knochen nicht nur schneller, sondern sind danach auch stärker und robuster. Das bedeute auch, dass die Wahrscheinlichkeit, dass sie erneut brechen, geringer wird. Im Gegensatz zum ebenfalls im Cannabis enthaltenen euphorisierenden THC wirkt CBD entspannend und sedierend. Für Hanf gilt: Je mehr THC enthalten ist, desto weniger CBD ist zu finden.
Knochen sind nach der Behandlung auch robuster
Die Wissenschaftler veröffentlichten ihre Ergebnisse im Fachmagazin „Journal of Bone and Mineral Research“. Die Forscher hatten ihre Erkenntnisse durch Experimente mit Ratten gewonnen. Sie hatten den Tieren entweder nur CBD oder eine Kombination aus CBD und THC gespritzt. Es zeigte sich, dass lediglich Cannabidiol und nicht THC das Knochenwachstum befördert. Laut einem Bericht von „n-tv.de“ erklärte der Studienverantwortliche Yankel Gabet: „Wir haben herausgefunden, dass nur CBD die Knochen während des Heilungsprozesses stärkt.“ Er erläuterte weiter: „Nach der Behandlung ist der verheilte Knochen stärker und künftig bruchresistenter.“
Hanf-Inhaltsstoff könnte bei Osteoporose helfen
Die Wissenschaftler haben allerdings noch keine detaillierte Erklärung dafür, wie CBD genau das Knochenwachstum anregt. Sie nehmen aber an, dass es im menschlichen Körper Rezeptoren gibt, die auf das Cannabinoid reagieren. „Wir reagieren auf Cannabis, weil unser Körper Rezeptoren hat, die von Komponenten der Hanfpflanze aktiviert werden können“, so Gabet. Der Experte schlussfolgerte: „Das medizinische Potenzial von cannabinoiden Präparaten kann nicht geleugnet werden.“ Die Forscher hatten bereits in früheren Untersuchungen zeigen können, dass diese Stoffe dazu beitragen, die Bildung von Knochensubstanz zu stimulieren und den Knochenabbau verringern. Sie schlossen damals, dass Medikamente auf Basis von Cannabinoiden bei der Behandlung von Osteoporose und anderen Knochenerkrankungen hilfreich sein könnten. Ein Grund mehr, Cannabis als Arznei weiter zu legalisieren. (ad)
: NicoLeHe / pixelio.de
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