Bach oder Heavy Metal helfen Herz-Kreislauf-Erkrankungen vorzubeugen
07.12.2013
Menschen mit Bluthochdruck wird oft klassische Musik wegen ihrem therapeutischen Effekt empfohlen. Doch einer Studie zufolge habe Heavy Metal eine ähnlich positive Wirkung auf Herz und Kreislauf wie Musik von Johann Sebastian Bach.
Wirkung von Musik mit Medikamenten vergleichbar
Bestimmten Komponisten zu lauschen könne möglicherweise dazu beitragen, die Risiken von Herz-Kreislauf-Erkrankungen zu verringern. An der Universitätsklinik Marienhospital Herne habe eine kleine Studie mit 60 Teilnehmern ergeben, dass beim Hören etwa der Orchesterstudie Nr. 3 von Johann Sebastian Bach der Blutdruck und die Herzfrequenz sinken. Wie die Deutsche Hochdruckliga (DHL) mitteilte, senkten die barocken Klänge den Blutdruck der Probanden um durchschnittlich 7,5 mm Hg systolisch und 4,9 mm Hg diastolisch, die Herzfrequenz um etwa sieben Schläge pro Minute. Dies seien im Vergleich zu dem, was man mit Medikamenten erreiche, relativ gute Werte. Blutdruck und Herzfrequenz der Teilnehmenden stiegen nach der Beschallung wieder an.
Blutdruck senken mit Heavy Metal
Doch auch beim Hören von Heavy Metal können sich solche positiven Effekte hinsichtlich des Blutdrucks einstellen, wie Wissenschaftler um Prof. Hans-Joachim Trappe von der Ruhr-Universität Bochum beobachteten. „Interessanterweise konnten wir auch Blutdrucksenkungen bei Heavy Metal Musik nachweisen“, so der Studienleiter. Allerdings hänge es stark von individuellen Vorlieben ab, welche Musikrichtung sich wie auf den Blutdruck auswirkt. Beide Musikrichtungen wirkten antihypertensiv.
Musik wirkt sich auf das Nervensystem aus
Bluthochdruck zählt zu den Risikofaktoren für Schlaganfall und Herzinfarkt. Musik wirkt sich verschiedenen Untersuchungen zufolge auf das vegetative Nervensystem aus, welches auch das Herz-Kreislauf-System kontrolliert. Dadurch beeinflusst Musik laut Trappe indirekt auch die Herz- und Atemfrequenz. Laut der Deutschen Hochdruckliga seien neben Bach insbesondere Mozart, Händel, Corelli, Albinoni und Tartini empfehlenswerte Komponisten für Patienten mit Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Deren Musik gelte als deutlich berechenbarer und unaufgeregter als etwa die des 20. Jahrhunderts. Noch sei es nicht so weit, dass Musik nun bei Herz-Kreislauf-Erkrankungen als „Medikament“ bisherige Arzneimittel ablöse. Dies hänge von weiteren Untersuchungen ab. „Hierzu muss erst einmal ein wegweisender `musikalischer Parameter´ einer Herz-Kreislauf-Wirkung erkannt werden“, erläutert Trappe. (ad)
Bild: Mareike Wagner / pixelio.de
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