Unterschiedliche Zusatzbeiträge der Krankenkasse als Grund zum Wechsel
11.12.2014
Die Änderungen des Beitragssatzes für die gesetzlichen Krankenversicherungen (GKV) ab Januar 2015 bringen für die meisten Versicherten zunächst eine Entlastung mit sich, doch werden sich künftig deutlichere Unterschiede bei den Beiträgen ergeben. Mit einem Kassenwechsel können hier unter Umständen mehrere hundert Euro im Jahr eingespart werden.
Zum ersten Januar 2015 wird der Sockelbeitragssatz in der GKV um 0,9 Prozentpunkte (von 15,5 auf 14,6 Prozent) abgesenkt. Allerdings ist es den Krankenkassen gleichzeitig freigestellt, einen Zusatzbeitrag zu erheben, um ihre Kosten zu decken. Mehrere Krankenkassen haben bereits ihre Beiträge für das kommende Jahr bekannt gegebenen und bei vielen wird die Absenkung des Beitragssatzes vollständig durch den erhobenen Zusatzbeitrag aufgezehrt. Andere erheben lediglich einen deutlich geringeren Zusatzbeitrag, doch vollständig ohne kommt kaum eine Krankenkasse aus. Aus der Erhebung des Zusatzbeitrages folgt jedoch auch ein Sonderkündigungsrecht der Versicherten, weshalb die Branche derzeit einen enormen Wettbewerbsdruck erfährt.
Langfristig ist mit Beitragserhöhungen zu rechnen
Bei vielen Krankenkassen fallen die angekündigten Zusatzbeiträge derart moderat aus, dass die Versicherten zunächst eine Entlastung verzeichnen. Allerdings erreichen rund ein drittel der bisher bekanntgegebenen Zusatzbeiträge 0,9 Prozent, so dass sich hier keine Vorteile ergeben. Ein Wechsel, kann demnach durchaus attraktiv sein. Langfristig ist allerdings damit zu rechnen, dass die Zusatzbeiträge bei allen Krankenkassen deutlich steigen. So hat die gesundheitspolitische Sprecherin der Bundestagsfraktion von Bündnis 90 / Die Grünen, Maria Klein-Schmeink, gegenüber der Nachrichtenagentur „dpa“ erklärt, dass sie einen Anstieg der Zusatzbeiträge in den kommenden Jahren auf einen Bereich zwischen 1,4 und 2 Prozent erwarte. Diese Belastung hätten ausschließliche die Versicherten zu tragen, da der Arbeitgeberanteil in dem Sockelbeitragssatz festgeschrieben ist.
Krankenkassenwechsel kann mehrere hundert Euro einsparen
Vorübergehend haben die Versicherten aufgrund der aktuellen Beitragsanpassungen jedoch durchaus die Möglichkeit, im Jahr einige hundert Euro zu sparen. Insbesondere bei Versicherten mit hohem Bruttoeinkommen kann ein Wechsel sich lohnen. Erhebt die eigene Krankenkasse einen Zusatzbeitrag von 0,9 Prozent, sind ein- bis zweihundert Euro Einsparungen pro Jahr durch einen Wechsel leicht realisierbar. Im extrem Fall könnte die Differenz sogar mehr als 400 Euro ausmachen. Wer daher sein Sonderkündigungsrecht wahrnehmen möchte, sollte auf die entsprechende Ankündigung des Zusatzbeitrages durch seine Krankenkasse warten, dann bis 31. Januar seine Kündigung einreichen und eine neue Versicherung, bei einem günstigeren Anbieter abschließen. Zum ersten April 2015 würde der neue Vertrag dann in Kraft treten. (fp)
Bild: Tim Reckmann / pixelio.de
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