Wie können Menschen ihre Lebenserwartung erhöhen?
Menschen suchen schon immer nach Mitteln und Wegen, um gesünder und länger zu leben. Einen großen Anteil an unserer Gesundheit und unserer Lebenserwartung hat unsere Ernährung. Forscher fanden jetzt heraus, dass eine fischreiche Ernährung die Lebenserwartung von Menschen verlängern kann.
Die Wissenschaftler der Zhejiang University School of Medicine stellten bei ihrer aktuellen Untersuchung fest, dass, wenn Menschen regelmäßig Fisch essen, sie dadurch eine verbesserte Lebenserwartung aufweisen. Die Mediziner publizierten die Ergebnisse ihrer Studie in dem englischsprachigen Fachblatt „Journal of Internal Medicine“ (JIM).
Daten stammten von der NIH-AARP Studie
Die aktuelle Studie wurde über einen Zeitraum von 16 Jahren durchgeführt. Diese Untersuchung umfasste knapp eine halbe Million Männer und Frauen. Die Experten untersuchten die Daten der NIH-AARP Ernährungs- und Gesundheitsstudie, welche die größte jemals durchgeführte Studie zu Gesundheit und Ernährung ist. Die Ernährungsgewohnheiten und die Gesundheit der Teilnehmenden wurden medizinisch überwacht. Im Verlauf der Studie starben 54.230 Männer und 30.882 Frauen. Die Wissenschaftler kamen bei der Studie zu dem Schluss, dass eine fischreiche Ernährung ein längeres Leben bewirkt.
Was macht Fisch so gesund?
Der Verzehr von Fisch wird seit langer Zeit als Bestandteil einer gesunden Ernährung angesehen. Fisch ist reich an hochwertigen Proteinen, Vitaminen und gesunden Ölen. Öle aus Fischen enthalten viel Omega-3, welches heutzutage auch häufig in Nahrungsergänzungsmitteln enthalten ist.
Frühere Ergebnisse waren oft widersprüchlich
Verschiedene Untersuchungen haben sich bereits mit Omega-3 befasst. Diese Studien suchten beispielsweise nach möglichen Assoziationen, welche ein niedrigeres Risiko für Krebs, eine verbesserte kardiovaskuläre Gesundheit und verminderte Entzündungen bewirken. Andere Studien haben versucht, Zusammenhänge zwischen Omega-3 und psychischer Gesundheit, Alterung und Sehkraft zu finden. Weil die festgestellten Ergebnisse oft widersprüchlich oder schwach waren, steht die Beziehung zwischen einer fischreichen Ernährung, Omega-3-Aufnahme und guter Gesundheit immer noch zur Debatte, sagen die Experten.
Auswirkungen des Fischkonsums auf die männlichen Teilnehmer
Bei näherer Betrachtung der Daten fanden die Forscher heraus, dass die Männer, welche am meisten Fisch zu sich nahmen, ein um neun Prozent geringeres Sterblichkeitsrisiko im Studienzeitraum aufwiesen als diejenigen, die am wenigsten Fisch konsumierten. Viel Fisch essende Teilnehmer hatten ein zehn Prozent geringeres Risiko für den Tod durch kardiovaskuläre Erkrankungen, sechs Prozent geringeres Risiko durch Krebs zu versterben, 20 Prozent geringeres Risiko für den Tod durch Atemwegserkrankungen und ein um 37 Prozent reduziertes Risiko durch eine chronische Lebererkrankung zu versterben, erläutern die Autoren der Studie. Das Hauptergebnis der aktuellen Untersuchung ist, dass der Verzehr von Fisch und langkettigen Omega-3-Fettsäuren die Gesamtmortalität reduziert.
Wie stark profitierten weibliche Teilnehmer vom Konsum von Fisch?
Bei weiblichen Teilnehmerinnen wurde eine generelle Reduzierung der Gesamtmortalität um acht Prozent gemessen. Außerdem konnte eine verringerte kardiovaskuläre Sterblichkeit von zehn Prozent festgestellt werden. Das Risiko an den Folgen von Alzheimer zu versterben, wurde um 38 Prozent reduziert, sagen die Mediziner.
Omega-3-Fettsäuren können vor einem vorzeitigen Tod schützen
Die Wissenschaftler veränderten ihre Analyse, um speziell auf das Niveau der Omega-3-Aufnahme einzugehen, welches aus den Ernährungsumfragen der Teilnehmendne berechnet wurde. Dabei fanden sie heraus, dass Männer und Frauen, welche die meisten Omega-3-Fettsäuren zu sich nahmen, eine reduzierte kardiovaskuläre Mortalität um 15 bzw. 18 Prozent aufwiesen. Die Ergebnisse sind faszinierend und ergänzen die Evidenz für die gesundheitlichen Vorteile von Omega-3 und Fisch im Allgemeinen, sagen die Autoren.
Der Fisch sollte nicht gebraten sein
Wichtig ist, dass diese Ergebnisse nicht für gebratenen Fisch gelten. Bei den Männern hatte der Verzehr von gebratenem Fisch keinen Einfluss auf das Sterberisiko. Bei Frauen verstärkte ein höherer Verzehr von gebratenem Fisch sogar das Risiko für kardiovaskuläre Mortalität, Sterblichkeit durch Atemwegserkrankung und Gesamtmortalität. Für diese Auswirkungen gibt es wahrscheinlich eine Reihe von Gründen. Zum Beispiel erzeugt das Braten des Fisches sogenannte Transfettsäuren und erhöht auch die Energiedichte des Endprodukts. Diese Folgen des Bratens könnten möglicherweise alle positiven Auswirkungen von Omega-3-Fettsäuren aufheben, mutmaßen die Experten.
Fisch ist gesund und schützt vor Krankheiten und Tod
Der Verzehr von Fisch und Omega-3-Fettsäuren war in starkem Maße mit einer geringeren Mortalität aufgrund von verschiedenen Ursachen verbunden. Die Ergebnisse unterstützen die aktuellen Richtlinien für den Fischkonsum, allerdings sollte eine bessere Beratung über die Zubereitung von Fisch erfolgen, so das Fazit der Studienautoren. (as)
Autoren- und Quelleninformationen
Wichtiger Hinweis:
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.