Nicht kurierte Infekte oft Ursache schwerer Erkrankungen
21.11.2012
Husten, Niesen und ständiges Naseputzen dominieren gerade in der kalten Jahreszeit vielerorts die Geräuschkulisse. Häufig leiden Betroffene auch unter Abgeschlagenheit, Kopf- und Gliederschmerzen. Doch die meisten lassen sich von einer Erkältung nicht bremsen und unterdrücken die Symptome mit Hustenstillern, Schleimblockern und Schmerzmitteln, um weiterhin ihren Anforderungen im Berufs- und Privatleben Stand zu halten. Aus Sicht der Chinesischen Medizin liegt genau darin oft die Ursache für viele andere Erkrankungen. „Einfache Infekte stellen keine Bagatellerscheinungen dar, sondern können schwere Krankheiten begünstigen oder sogar verursachen, wenn sie nicht auskuriert werden“, warnt Dr. Christian Schmincke, TCM-Experte und Leiter der Klinik am Steigerwald.
So reichern sich nicht durch Schnupfen oder Husten ausgeschiedene Stoffwechselgifte bei Entzündungen der Atemorgane laut Chinesischer Medizin als sogenannte „trübe Hitze“ im Blut an und treten dann mitunter in die Lymphe über. Da die Ausleitungswege dort im Gegensatz zu den Schleimhäuten jedoch sehr beschränkt sind, kommt es zum Stau von Entzündungsprodukten. Diese wiederum führen in der Folge häufig zu immunologischen Fehlentwicklungen – oft auch erst Monate oder Jahre später. Mit zum Teil dramatischen gesundheitlichen Folgen wie schmerzhaften Gelenkbeschwerden, heftigen Hautreaktionen oder Autoimmunstörungen, die gewissermaßen verzögerte Entgiftungsversuche des Körpers darstellen. Um dieser Entwicklung vorzubeugen, empfehlen TCM-Experten, den natürlichen Reinigungsprozess bei Infekten in Form von Husten oder Schnupfen zuzulassen. „Erkältungen brauchen die Bereitschaft, sie auszutragen und den gesunden Verlauf nicht mit hemmenden Medikamenten zu stören“, betont Dr. Schmincke. „So lässt sich in vielen Fällen verhindern, dass Entzündungsimpulse in tiefere Schichten dringen und gegebenenfalls andere, schwerwiegende Krankheitsschübe nach sich ziehen.“ Trifft chronisch Kranke eine Erkältung, leiden sie durch eben diese Stoffwechselvorgänge meist noch deutlicher als sonst an den Symptomen ihrer Grunderkrankungen wie beispielsweise Darmentzündungen, Gelenkproblemen oder Multipler Sklerose.
Die Erkenntnisse für den Zusammenhang zwischen Infektverlauf und Krankheitsentstehung nutzt die Chinesische Medizin aber als Anknüpfungspunkt für die Behandlung entsprechender Krankheiten. Im Mittelpunkt des auf 5 Säulen basierenden Therapiekonzepts steht die Arzneitherapie. Individuelle Rezepturen chinesischer Heilpflanzen stärken die Klärungsfunktionen und unterstützen den Organismus beim Ausleiten von Entzündungspotenzial. Je nach Beschwerdebild und Konstitution des Patienten finden ergänzend Akupunktur und Qi-Gong Anwendung. „Wer die Signale des Körpers aber schon im Vorfeld ernst nimmt, sich schont, warm hält und wenig isst, kann den Infekt rechtzeitig abfangen und dem Übertritt der Erkrankung in das Folgestadium in vielen Fällen vorbeugen“, erklärt Dr. Schmincke.
Akupressur gegen verstopfte Nase
Ein wirksamer Punkt liegt zwei bis drei Millimeter neben dem Nasenflügel auf Höhe der Nasenöffnung. Dazu rechts und links abwechselnd mit dem Fingernagel stark drücken und so lange wiederholen, bis es in der Nase kribbelt und Erleichterung eintritt. Wenn die Augen dabei tränen, ist das ein gutes Zeichen dafür, dass der richtige Punkt stimuliert wird.
Autoren- und Quelleninformationen
Wichtiger Hinweis:
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.