Mit dem eingekehrten Frühling hat auch die Zeckensaison begonnen. Die kleinen Tierchen können schwere Krankheiten wie Borreliose oder FSME übertragen. Während erstere bundesweit verbreitet ist, tritt die Frühsommer-Meningoenzephalitis nur in bestimmten Risikogebieten auf. Zeckenbisse sollten möglichst vermieden werden.
Zecken übertragen gefährliche Infektionskrankheiten
Das wärmere Frühlingswetter hat auch Zecken aktiv werden lassen. Durch einen Zeckenbiss können schwere Infektionskrankheiten wie Borreliose oder die Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) übertragen werden. Erstere ist bundesweit verbreitet, FSME hingegen tritt nur in bestimmten Risikogebieten auf. Neben Bayern und Baden-Württemberg zählen dazu auch Teile Hessens, wie die „Frankfurter Allgemeine Zeitung“ (FAZ) in einem aktuellen Beitrag berichtet. Insgesamt blieb die Zahl der FSME-Erkrankungen in den vergangenen beiden Jahren in Hessen nach Angaben des Robert-Koch-Instituts (RKI) konstant.
Infektionsrisiko nicht unterschätzen
Peter Kimmig von der Universität Hohenheim erklärte, dass die Zahl der Erkrankungen nicht entscheidend sei. Die Schwankung der FSME-Fallzahlen sei demnach auch „von den klimatischen Bedingungen in den jeweiligen Jahren abhängig. Ist es zu heiß oder zu nass, begegnen sich Parasit und Wirt seltener.“ Auch wenn in Deutschland nur zwischen 0,1 und fünf Prozent der Zecken mit FSME-Viren infiziert sind, warnte der Experte davor, das Infektionsrisiko zu unterschätzen. Die kleinen Blutsauger sind vor allem in Wald und Wiesen anzutreffen, doch Zecken lauern auch im Garten. Nach Angaben der deutschen Gesellschaft für Neurologie liegt die Wahrscheinlichkeit, nach einem Zeckenbiss an FSME zu erkranken, bei eins zu 150.
Schutzimpfung gegen FSME
Bei denen, die sich angesteckt haben, zeigen sich in der Regel nach etwa zwei Wochen grippeähliche Symptome wie Kopfschmerzen, Gliederschmerzen, Schwindel und mäßiges Fieber. Wie die FAZ schreibt, steigt das Fieber bei etwa einem Drittel nach einer vorübergehenden Besserung wieder an. Leichtere Krankheitsverläufe führen zu einer Hirnhautentzündung, die in den meisten Fällen folgenlos ausheilt. Doch bei schwereren Krankheitsverläufen sind Gehirn und Rückenmark betroffen. Die Folge können dauerhafte Schäden sein. Die Krankheit kann nicht gezielt therapiert werden, nur die Symptome können gelindert werden. Gegen FSME kann eine Impfung schützen, wobei die Immunisierung aus insgesamt drei Impfungen besteht. Menschen, die sich viel im Freien aufhalten, in Risikogebieten leben oder dort hin reisen, sollten sich laut Fachleuten impfen lassen.
Vor Zeckenbissen schützen
Gegen Borreliose hingegen gibt es keine Impfung. Bis zu 200.000 Menschen erkranken laut Schätzungen hierzulande jedes Jahr an Lyme-Borreliose. Zu den Anzeichen der Erkrankung zählen unter anderem Allgemeinsymptome wie Abgeschlagenheit, Nachtschweiß, Fieber sowie unspezifische Gelenk- und Muskelschmerzen. Die sogenannte Wanderröte ist zwar ein 100-prozentiges Symptom, tritt aber lediglich bei der Hälfte der Patienten auf. Die Krankheit lässt sich durch Einnahme von Antibiotika bekämpfen, andernfalls kann sie einen chronischen Verlauf nehmen. Experten raten dazu, sich möglichst vor Zeckenbissen zu schützen. Helfen können nicht nur spezielle Mückenschutzmittel, sondern auch lange Hosen. Nach einem Aufenthalt im Freien sollte man den Körper nach Zecken absuchen und diese – falls vorhanden – entfernen. (ad)
Bild: Tamara Hoffmann, pixelio.de
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