Hörverlust nach Konzerten vorbeugen
09.06.2011
Zum richtigen Sommergefühl gehört für viele auch der Besuch von Musikfestivals unter freiem Himmel. Wer gerade noch beim Auftritt der Lieblingsband mit gesungen hat, verspürt nicht selten auf dem Nachhauseweg ein Piepen im Ohr und nimmt Umweltgeräusche nur noch wie durch Watte wahr: Hörsturz, denken viele. In der Regel geben Experten hier allerdings Entwarnung, denn bereits am nächsten Tag erlangen die Musikliebhaber meist wieder ihre volle Hörfähigkeit. Hält Taubheit oder das Piepen jedoch länger als drei Tage an, unbedingt Arzt aufsuchen.
„Beim Hörsturz handelt es sich um die am häufigsten auftretende Erkrankung des Innenohres“, erklärt Dr. Uso Walter, praktizierender HNO-Arzt und Vorstandsvorsitzender des HNOnet NRW, einem Zusammenschluss niedergelassener Hals-Nasen-Ohren-Ärzte. „Die schlagartig und in der Regel ohne erkennbaren Anlass auftretenden Symptome reichen von Minderung der Hörfähigkeit auf einem Ohr bis hin zum vollständigen Hörverlust. Oft begleiten Schwindel, Druckgefühl im Ohr und Tinnitus, also störende Ohrgeräusche, diese Erscheinungen.“ Stress, aber auch länger anhaltende Lärmeinwirkung zum Beispiel durch überlaut eingestellte Musik bei iPod & Co. gelten als begünstigende Faktoren für einen Hörsturz. Um dauerhafte Schädigungen zu vermeiden, raten Experten bei Verdacht auf Hörsturz umgehend den HNO-Arzt aufzusuchen. Dieser entscheidet dann über weitere Therapiemaßnahmen. Und den Konzert-Fans rät Dr. Walter: „Unbedingt die unmittelbare Nähe zu den Musikboxen meiden und sich mit Ohrstöpseln versorgen. Das beugt auch kurzfristigen Hörverlusten vor.“ (pm)
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Wichtiger Hinweis:
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.