Deutsche Herzstiftung: Ab dem 50. Lebensjahr zwei mal im Jahr den Blutdruck messen lassen
16.05.2012
Bluthochdruck wird von den Betroffenen meist kaum bemerkt, deshalb nennen Mediziner einen zu hohen Blutdruck auch den „leisen Tod auf Raten“. Arterielle Hypertonie, wie Bluthochdruck in der Medizinfachsprache genannt wird, ist aufgrund seiner Folgeerscheinungen sehr gefährlich, weil das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen auf Dauer kontinuierlich steigt. Die renommierte Deutsche Herzstiftung rät daher zu regelmäßigen Blutdruckmessungen, vor allem im fortgeschrittenen Alter.
Bluthochdruck gehört in Deutschland zu den wichtigsten Volkskrankheiten und ist einer der häufigsten Erscheinungen vor allem im Alter und bei Übergewicht. Unterschiedliche Schätzungen gehen davon aus, dass zwischen 18 und 35 Millionen Menschen bundesweit an Bluthochdruck leiden, wie die Deutsche Herzstiftung in Frankfurt am Main im Zuge des diesjährigen Welt-Hypertonie-Tages am 17. Mai mitteilte.
Bluthochdruck verursacht meist keine Beschwerden
Die meisten Patienten bemerken den zu hohen Blutdruck nicht, weil Hypertonie über Jahre hinweg keine oder kaum spürbare Beschwerden verursacht. Daher bleibt Bluthochdruck bei vielen Menschen unbehandelt, was schwerwiegende gesundheitliche Folgen haben kann. Schlimmstenfalls droht den Hypertonikern das Durchleben eines Schlaganfalls, Herzinfarkt oder eine deutliche Hörminderung. Mit einfachen Mitteln kann aber vorgesorgt werden, wie die Kardiologen der Stiftung berichten.
Oberste Priorität sollte die Kontrolle des Blutdrucks sein, damit auch erkannt wird, ob eine Hypertonie vorliegt. Ein einmalig zu hoher Blutdruck muss noch nicht bedeuten, dass tatsächlich Bluthochdruck vorliegt. Erst durch eine 24 Stunden Messung kann der Hausarzt oder Internist eine eindeutige Diagnose stellen. Ist aber der Blutdruck bei einer einmaligen Messung deutlich erhöht, sollte eine Untersuchung beim Hausarzt erfolgen. Die Deutsche Herzstiftung empfiehlt, ab dem 40. Lebensjahr mindestens einmal im Jahr den Blutdruck zu messen. Ab dem 50. Geburtstag sollte die Blutdruckmessung im halbjährlichen Turnus geschehen.
Neben einer genetischen Disposition erhöht vor allem ein ungesunder Lebensstil das Bluthochdruckrisiko. Werden ungesunde Lebensweisen über Bord geworfen, sinkt das Erkrankungsrisiko deutlich. Ein gesunder Lebensstil ist nicht nur bedeutend bei der Prävention sondern auch im Verlauf einer Therapie.
Gesunder Lebensstil senkt Blutdruckrisiko
Wichtig ist, auf die Ernährung Acht zu geben. „Die beste Prävention ist eine gesunde Lebensführung“, so die Deutsche Herzstiftung. Wer regelmäßig Ausdauersport betreibt, nur wenig Alkohol trinkt, den Salzkonsum einschränkt und Stress mit Entspannungsübungen wie Yoga versorgt, sei auf der richtigen Seite.
Als ein wesentlicher Risikofaktor gilt Übergewicht. Mit Hilfe der mediterranen Kost können die überflüssigen Kilos langfristig abgebaut werden. Auch bei einer bereits erworbenen Hypertonie konnte oft beobachtet werden, dass die Veränderung der Lebensweisen die Blutdruckwerte nachhaltig senken. Nur so lassen sich Folgeerkrankungen wie Herzinfarkt, Diabetes und Schlaganfall vermeiden.
Die Deutsche Herzstiftung hat eine Infomagazin mit dem Titel „Tipps zum Bluthochdruck“ herausgegeben. Sie kann kostenfrei angefordert werden bei der Deutschen Herzstiftung, Vogtstraße 50, 60322 Frankfurt am Main. (sb)
Lesen Sie auch:
Herzwochen: Unterschätztes Risiko Bluthochdruck
Immer Pausen vorm Blutdruckmessen einlegen
Magnesium senkt den Blutdruck
Hoher Salzgehalt in Fertiggerichten
Bluthochdruck senken ohne Medikamente
Bild: Rainer Sturm / pixelio.de
Autoren- und Quelleninformationen
Wichtiger Hinweis:
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.