Die Arzneipflanze des Jahres 2013 ist die Große Kapuzinerkresse
24.10.2012
Zur Arzneipflanze des Jahres 2013 wurde die Große Kapuzinerkresse gewählt. Die Pflanze aus der Naturheilkunde enthält viel Vitamin-C und kann die Ausbreitung von Keimen und Pilzen hemmen, die Durchblutung fördern und sogar Influenza-Viren bekämpfen.
Nicht nur im heimischen Garten ist die gelb-orangefarbene Kapuzinerkresse beliebt. Seit Jahrhunderten weiß die Naturheilkunde von ihrer herausragenden Heilkraft. Eine besondere Ehre wird der Heilpflanze nun zurecht zuteil: Die Große Kapuzinerkresse (Tropaeolum majus) wird zur Arzneimittelpflanze des Jahres 2013 gewählt.
Vitaminreich, Antiviral und Antibakteriell
Wissenschaftler der Universität Würzburg begründeten die Wahl mit der hohen Wirkkraft, die von der Kapuzinerkresse ausgeht. Sie enthält einen hohen Anteil an Vitamin-C und hemmt die Vermehrung von schädlichen Bakterien, Viren und Pilzen. Zudem ist seit einiger Zeit bekannt, dass die Kapuzinerkresse bei Einnahme die Durchblutung fördern kann.
Die Kletter und Kriech-Pflanze mit ihren leuchtenden Blüten könne „möglicherweise schon in naher Zukunft die Antibiotika-Einnahme teilweise ersetzen und so Resistenzen gegen Medikamente vermeiden“, begründete der Studienkreises Entwicklungsgeschichte der Arzneipflanzenkunde die Wahl. Zudem wirken Extrakte der Pflanze, die zusammen mit der Wurzel des Meerrettich zusammen eingenommen werden, hervorragend bei Nasennebenhöhlenentzündungen, Bronchitis oder Blasenentzündung. Studie hatten ermittelt, dass die Wirkkraft vergleichbar mit antibiotischen Arzneien sei. „Die Senföle der Pflanze haben das größte Potential den ansteigenden Antibiotika-Gebrauch einzuschränken“. Eine im Jahre 2010 unternommene Forschungsarbeit kam sogar zu dem Ergebnis, dass die enthaltenen Wirkstoffe den pandemischen Influenzavirus H1N1 (Schweinegrippe) hemmen können.
Auch zum normalen Verzehr geeignet
Die Senföle der Pflanze wirken laut mehrerer Studien bakteriostatisch, virustatisch und antimykotisch. Die natürliche Aufgabe der sekundären Pflanzenstoffen ist es nämlich, die Pflanzen vor Schädlingen oder pathogenen Mikroorganismen zu schützen. Diese Wirkmechanismen lassen sich daher sehr gut zur Hemmung von Infektionskrankheiten einsetzen.
Auch zum normalen Verzehr sind die Blüten bestens geeignet. Vor allem zum Anrichten und Verzieren von Salaten können die Blätter und Blüten verwendet werden. Sie sind in ihrem Geschmack sehr pikant und verleihen den Gerichten das „gewisse etwas“.
Bereits Anfang des 17. Jahrhunderts kam die Pflanze aus Südamerika nach Europa. Kapuzinerkresse heißt die Heilpflanze, weil die Blütenform mit ihren Sporn an die Kapuzen der Kapuziner-Mönche erinnert. (sb)
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Bild: Dorothea Jacob / pixelio.de
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