Durch kontaminierte Medikamente ausgelöste Meningitiswelle in den USA offenbar überstanden
12.12.2012
Die durch verunreinigte Medikamente ausgelöste Meningitiswelle in den USA scheint weitestgehend überstanden. Fast täglich hatte sich die Zahl der betroffenen Patienten noch im Oktober erhöht. Seither ist die Zahl der gemeldeten Neuinfektion jedoch deutlich zurückgegangen, so dass die US-Centers for Disease Control (CDC) von einem allmählichen Abklingen der Meningitiswelle ausgehen.
Mit Pilzsporen verunreinigte Steroid-Schmerzmittel des Herstellers NECC aus Massachusetts hatten laut Angaben der CDC in den vergangenen Monaten bei 590 Patienten in 19 US-Bundesstaaten eine Hirnhautentzündung (Meningitis) verursacht, die 37 Patienten das Leben kostete. Angesichts des deutlichen Rückgangs der Neuinfektion und unter Berücksichtigung der Inkubationszeit sei jedoch davon auszugehen, dass die Meningitiswelle mittlerweile überstanden ist. Allerdings meldete die CDC Anfang Dezember, dass bei weiteren Medikament des Herstellers NECC ebenfalls mikrobiologische Kontaminationen festgestellt wurden. Auch diese Produkte wurden bereits vom Markt genommen, doch mögliche gesundheitliche Folgen für die Anwender sind bisher nicht auszuschließen.
Bei der Meningitis-Welle häuften sich die Erkrankungszahlen in einzelnen Bundesstaaten, da diese einen Großteil der kontaminierten Medikamente abgenommen hatten. So waren allein in Tennessee 13 Todesopfer und in Michigan 10 Todesopfer zu verzeichnen. Insgesamt haben nach Schätzung der Experten etwa 30.000 Menschen eine Injektion des verunreinigten Schmerzmittels in den Rückenmarkkanal erhalten. Über die Rückenmarkflüssigkeit konnten sich die Pilzsporen weiter ausbreiten und verursachten so bei etlichen Patienten eine potenziell lebensgefährliche Entzündung der Hirnhäute. (fp)
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