Orthesen für erkrankte Gelenke werden vom Arzt verordnet
31.05.2013
Mit Orthesen kann nahezu jedes Körperteil bei entsprechender Erkrankung ruhiggestellt, stabilisiert oder entlastet werden. Im Gegensatz zu Bandagen, die in Apotheken oder im Einzelhandel rezeptfrei erhältlich sind, müssen Orthesen vom Arzt verordnet werden. Sie bestehen aus einem festen Material und haben häufig weitere Bandteile wie Plastik- oder Metallschienen, Zügel, Bügel, Stäbe und einstellbare Gelenke.
Mit Orthesen erkranktes Gelenk ruhigstellen, stabilisieren oder langsam wieder mobilisieren
Fast jeder Erwachsene hat schon einmal eine Bandage benötigt, beispielsweise wenn das Handgelenk schmerzt. Viele Freizeitsportler benutzen sie zudem regelmäßig. Meist bestehen Bandagen aus einer Kombination aus Textilien und elastischen Einsätzen. Ihre nahen Verwandten, die Orthesen, sind noch vielseitiger einsetzbar.
Als Orthese wird ein orthopädisches Hilfsmittel bezeichnet, dass nahezu jede Körperregion bei einer entsprechenden Erkrankung oder Verletzung stabilisieren, entlasten oder ruhigstellen kann. Zudem können Orthesen der äußeren Führung oder Korrektur der Gliedmaßen oder des Rumpfes sowie der langsamen Mobilisierung nach Ruhigstellung dienen. Häufige Einsatzbereiche sind beispielsweise Verletzungen wie Zerrungen, Verstauchungen, Bänderriss, Kreuzschmerzen sowie Distorsionen der Halswirbelsäule.
Im Bereich des Rumpfes wird zwischen aktiven und passiven Rumpforthesen unterschieden. Während die aktiven Rumpforthesen die aktive Korrektur einer Fehlstatik der Wirbelsäule beispielsweise bei Skoliose unterstützen, werden passive Rumpforthesen oder Stützkorsetts vor allem zur Entlastung, Unterstüzung und Bettung bei einer instabilen Wirbelsäule oder bei Schmerzpatienten eingesetzt. Ein Problem, das bei passiven Stützkorsetts auftreten kann, ist die Schwächung der Rückenmuskulatur, die aufgrund der Schonung eintritt und eine Abhängigkeit verursachen kann. Andere Rumpforthesen werden zur Aufrichtung und Streckung der Wirbelsäule angelegt. Häufig werden Orthesen zudem bei Erkrankungen und Verletzungen der Hand-, Finger-, Sprung- und Kniegelenke zur vorübergehenden Ruhigstellung verwendet.
Meist bestehen Orthesen aus einen festen Material, das auch bei Bewegung seine Form behält, sowie einstellbaren Gelenken, Zügeln, Bügeln und Stäben wie der Herstellerverband für medizinische Kompressionstherapie und orthopädische Hilfsmittel Eurocom in Düren berichtet. Orthesen müssen im Gegensatz zu Bandagen ärztlich verordnet werden. (ag)
Autoren- und Quelleninformationen
Wichtiger Hinweis:
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.