Sorgfältige medizinische Beobachtung gegen breite Palette möglicher nachfolgender Erkrankungen
05.08.2013
Forschende der Universitäten Basel und Bochum haben mit Kollegen aus der Schweiz, den USA und Dänemark kürzlich eine Studie im Fachmagazin "Pediatrics" veröffentlicht. In ihr ging es um Frauen in der Schwangerschaft, die unter Asthma leiden. So wurde festgestellt, dass der Nachwuchs dadurch auf längere Sicht ein erhöhtes Risiko für die unterschiedlichsten Krankheiten aufweist. Grundlage waren die Daten von über 66.000 Schwangeren Frauen. Etwa 8 Prozent alle Frauen im gebärfähigen Alter leiden an Asthma. Häufig tritt die Erkrankung erst während der Schwangerschaft auf.
Es stellt sich die Frage, ob auch mit langfristigen Konsequenzen für die Gesundheit des Kindes zu rechnen ist. Eine Forschungsgruppe um Marion Tegethoff und Gunther Meinlschmidt an der Fakultät für Psychologie der Universität Basel ist dieser Frage nachgegangen.
Mit Kollegen des Schweizerischen Tropen- und Public Health-Instituts sowie der Universitäten Los Angeles und Aarhus haben die Forscher die Daten von schwangeren Frauen aus Dänemark analysiert und festgestellt, dass Kinder von Müttern, die während der Schwangerschaft an Asthma litten, ein höheres Risiko für verschiedene Erkrankungen trugen als Kinder von asthmafreien Müttern. Etwa für Infektionskrankheiten oder Krankheiten des Nervensystems, des Ohrs, der Atmungsorgane und der Haut. So erkennen die Forscher die Notwendig einer sorgfältigen medizinischen Beobachtung der Mütter und Kinder, wenn Asthma in der Schwangerschaft auftritt.Es ist wichtig die Gesundheit des Kindes im Augen zu behalten und weiter zu untersuchen.
Einflüsse auf die Schwangerschaft
Die meisten negativen Einflüsse lassen sich auf die Schwangerschaft reduzieren. Es wird bei asthmakranken Frauen eine leicht erhöhte Komplikationsrate für Präeklampsie, das ist Bluthochdruck mit Protein im Urin festgestellt. Reduziertes Geburtsgewicht und Frühgeburten könne ebenso auftreten
Die normale Schwangere hat während einer normalen Schwangerschaft eine erhöhte Atemfrequenz. Dadurch werden die Blutsäurewerte verändert, was man Alkalose nennt. Zu wenig "saure" Substanzen liegen im Blut gelöst vor. Andere Probleme werden bei Behandlung der Kortisoneinnahme über lange Zeit und hoher Dosis zugeschrieben. Dazu gehört zum Beispiel eine erhöhte Anzahl der kleinen, im Wachstum reduzierten Kinder. Ursache soll die durch Kortison verminderte Wachstumshormonausschüttung und Insulinproduktion sein. Eine Wachstumsverzögerung geht mit einem Anstieg der Sterblichkeit einher. Außerdem soll durch dieses Medikament die Rate an Frühgeburten leicht ansteigen.
Therapie während der Schwangerschaft
Asthma in der Schwangerschaft ist noch die häufigste Erkrankung der Lunge bei Schwangeren, aber auch die, die am besten therapiert werden kann. Wenn die Erkrankung gut mit Medikamenten eingestellt ist, geht sie nicht mit einem erhöhten Risiko für das Kind und den Schwangerschaftsverlauf einher. Die Basis der Therapie sollte auf drei Säulen aufbauen: Die Zellstabilisatoren (Chromoglycinsäure-Abkömmlinge), die Beta2-Mimetika sowie die Kortisone als Dosieraerosol. Ob eine Therapie sinnvoll und zu empfehlen ist, erfährt man nach einer Untersuchungen beim Arzt. (fr)
Bild: Katrin Schindler / pixelio.de
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