Raupen als Gesundheitsrisiko – Eichenprozessionsspinner breiten sich aus
23.08.2013
Eichenprozessionsspinner sind nicht nur allein für den Mensch gefährlich. Auch bei Tieren können die Brennhaare der Raupen unter anderem toxische Reaktionen hervorrufen.
Der Eichenprozessionsspinner (Thaumetopoea processionea) ist ein Schmetterling und wird zu der Familie der Zahnspinner gezählt. Seine Raupen ernähren sich von Blättern der befallenen Bäume und können ganze Wälder kahlfressen. Deshalb zählt man ihn auch zu den Schädlingen.
Warum ist die Raupe gefährlich?
Die sehr feinen Brennhaare der Raupe enthalten ein Eiweißgift (Thaumetopoein), das beim Menschen eine Raupendermatitis auslösen kann. „Die meisten Menschen wissen nicht, dass auch Hunde allergisch reagieren können“, erklärt Karl-Christian Bergmann, Lungenarzt an der Charité in Berlin.
Die kaum sichtbaren Härchen dringen leicht in die Haut und Schleimhaut ein und setzen sich dort mit ihren Häkchen fest. Bei Hunden können zum Beispiel die Schleimhäute der Nase, die Augen und das Maul angriffen werden. Bei Kontakt sollte das Tier ordentlich abgeduscht werde, damit die giftigen Haare aus dem Fell entfernt werden.
Für den Menschen gefährlich sind die Haare des dritten Larvenstadiums (Verbreitung im Mai und Juni) des Eichenprozessionsspinners. Sie halten sich auch an den Kleidern und Schuhen und lösen bei Berührungen stets neue toxische Reaktionen aus. Deshalb gilt für Menschen ebenso wie für Tiere mindestens einen Abstand von 50 Metern zu halten, damit die Härchen nicht durch den Wind in Kontakt gebracht werden können.
Allergiker sind besonders gefährdet
Kommt es dennoch zu Berührungen, sollte möglichst schnell die Bekleidung ausgezogen werden. Duschen und die Augen unter fließendem Wasser ausspülen. Das Gift wird erst bei einer Waschtemperatur von mindestens 60 Grad zerstört, weshalb sich für die Kleidung eine Kochwäsche empfiehlt.
Problematisch kann es für Pollen- oder Hausstauballergiker werden. Bei ihnen löst das Gift unter Umständen sogar einen allergischen Schock aus. Abhilfe schafft in derartigen Fällen eine Behandlung mit Kortison und Antihistaminika. In den letzten Jahren hat sich der Eichenprozessionsspinner, der vor allem in Südeuropa lebt, in Deutschland vermehrt ausgebreitet. Von Experten werden der Klimawandel und die ansteigenden Temperaturen als Ursache dafür genannt. (fr)
Lesen Sie auch zum Thema Eichenprozessionsspinner:
Eichenprozessionsspinner unscheinbare Gefahr
Starke Ausbreitung der Eichenprozessionsspinner
Giftige Raupen ein größeres Gesundheitsrisiko
Raupen verursachen Großalarm
Ausbreitung giftiger Raupen ein Gesundheitsrisiko
Bildnachweis: Erika Hartmann / pixelio.de
Autoren- und Quelleninformationen
Wichtiger Hinweis:
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.