Zulassung für Medikament bei Leukämie
17.09.2014
Für Leukämie-Patienten gibt es gute Nachrichten, denn das vom Konzern Roche entwickelte Medikament Gazyvaro (Obinutuzumab) ist nun auch für den europäischen Markt zugelassen worden. Die sogenannte lymphatische Leukämie ist die häufigste Form von Blutkrebs.
Durch eine innovative Therapie hoffen nun die Ärzte diese Krankheit besser und gezielter bekämpfen zu können. 30 Prozent aller betroffenen Personen leiden an einer CCL, wie die chronisch lymphatische Leukämie auch abgekürzt wird. Diese Variation macht 30 Prozent aller Leukämiefälle aus und betrifft nur Erwachsene. Besonders ältere Menschen sind davon betroffen, da oft ihr Immunsystem nicht mehr so stark funktioniert.
Neue Hoffnung durch Antikörper aus dem Labor
Gegen CLL setzt die moderne Medizin große Hoffnungen in eine neue Antikörpertherapie. Dabei spielen körpereigene Antikörper eine sehr große Rolle.
Die in den Antikörpern enthaltenen Eiweiße binden die Giftstoffe und Viren und machen diese so unschädlich. Forscher haben diese Antikörper selbst hergestellt und soweit modifiziert, dass diese in der Krebsmedizin zum Einsatz kommen können. Diese speziellen Eiweiße können die tödlichen Tumorzellen markieren, sodass die körpereigene Abwehr die Krebszellen als Gefahr erkennt und bekämpft. Weitere Antikörper können die Signalwege der Tumorzellen blockieren und diese so am Wachstum hindern.
Zurzeit werden von der Wissenschaft über 30 Einsatzmöglichkeiten zur Antikörpertherapie erforscht. Darunter auch der CLL Typ. Dazu zitiert der Vorstand der Roche Pharma AG Dr. Hagen Pfunder auf deren Konzernseite: „Mit Gazyvaro ist es uns nun gelungen, einen überlegenen Antikörper zu entwickeln, mit dem wir den Patienten noch besser helfen können." Der Antikörper Obinutuzumab sei der ultimative Durchbruch gewesen und wird in dem Medikament Gazyvaro von dem Konzern Roche entwickelt. Hierzulande wurde das Arzneimittel geprüft und für den Weltmarkt produziert. Roche verfügt über Standorte in Berlin, Grenzach, Mannheim, Penzberg und Waiblingen. Rund 14.000 Mitarbeitende sind in dem Konzern beschäftigt. Der Hauptsitz von Roche liegt im Schweizerischen Basel.
Das Entscheidende an Obinutuzumab ist, das es das Immunsystem verstärkt zum Angriff auf die Krebszellen animiere, aber auch direkt den Tod der Krebszellen hervorruft.
Um die EMA(European Medicines Agency) Zulassung zu erhalten, hat Roche in Zusammenarbeit mit der deutschen CLL-Studiengruppe(DCLLSG) der Universitätsklinik Köln eine klinische Studie mit 781 CLL Patienten und Patientinnen durchgeführt. Diese litten zum Teil unter Begleiterkrankungen.
„Wir freuen uns, dass die EU-Kommission die europaweite Zulassung für Gazyvaro zur Behandlung typischer CLL-Patienten mit Begleiterkrankungen erteilt hat", wird Stefan Frings auf www.roche.de zitiert. Stefan Frings ist der medizinische Direktor der Roche Pharma AG. „Mit Gazyvaro können wir eine bedeutsame therapeutische Innovation als neue Basis zur Behandlung von Patienten und Patientinnen dieser Erkrankung zur Verfügung stellen" ist es noch weiter zu lesen.
Beeindruckende Ergebnisse
Laut Direktor Michael Hallek von der Kölner Klinik I für innere Medizin, zeige eine Langzeitstudie das Gazyvaro das Leben der getesteten CLL Patienten und Patienten verlängere.
Im Vergleich zu der herkömmlich angewendeten Chemotherapie hat sich der Zeitraum bis zum Fortschreiten der Krankheit geradezu verdoppelt. Bei der zehnfachen Menge der Patienten konnte die Krankheit auch unter Anwendung feinster Analysemethoden nicht mehr nachgewiesen werden. Das Unternehmen teilte noch mit, das Obinutuzumab eine gute Verträglichkeit aufweist. Die nach der ersten Infusion auftretenden Nebenwirkungen wie Fieber, Übelkeit, Schüttelfrost und Blutdruckabfall ließen sich jedoch gut behandeln. Unbekannte Nebenwirkungen sind bislang nicht aufgetreten. Das lässt für viele zu Behandelnde hoffen. (bn)
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Wichtiger Hinweis:
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