Bandscheibenvorfälle: OP oder konservativ
18.09.2014
Fast alle Patienten können bei einem Bandscheibenvorfall an der Lendenwirbelsäule zwischen einer OP oder der sogenannten konservativen Therapie wählen. Die konservative Therapie behandelt einen Krankheitszustand mithilfe einer medikamentösen Therapie und auch physikalischen Maßnahmen. Das ist als Gegenteil der operativen Behandlung zu sehen. Beide Langzeitergebnisse sind vergleichbar und liefern nach einem Jahr gleich gute Ergebnisse. “Allerdings sind operierte Patienten schneller beschwerdefrei“ sagte Professor Dr. Bernhard Meyer vom Klinikum rechts der Isar bei einer Pressekonferenz auf der Neurowoche in München. Ernste Komplikationen sind bei beiden Methoden gering und weisen eine Quote von 2 bis 4 Prozent auf.
Sofortige operative Eingriffe sind selten nötig
Ein sofortiger operativer Eingriff ist meistens nur dann nötig, wenn etwa Lähmungserscheinungen sowie Blasen und Darmbeschwerden auftreten. Liegen keine neurologischen Ausfälle vor, so ist die konservative Therapie die beste Methode.
Das gilt auch für Patienten, die an leichten Lähmungen leiden. Bei beiden Behandlungen vergehen die Lähmungen um 80%.Die konservative Methode wird in 90% aller Bandscheibenvorfälle angewendet und geht mindestens 3 Monate. Die Behandlungsweise besteht u.a. Schonung und muskelentspannende Wärmeanwendung, die schmerzliche Muskelverspannungen lösen.
"Die jährliche Quote an Bandscheibenvorfällen in den Industriestaaten beträgt 5 von 1000 Menschen". Diese sind oft eine Folge von Überlastung oder altersbedingten Abbauprozessen der Bandscheiben. Die meisten Bandscheibenvorfälle ereignen sich an der Lendenwirbelsäule. (bn)
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Wichtiger Hinweis:
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