HIV-Risiko in Afrika: Antiretrovirale Medikamente helfen bei HIV-Therapie
23.09.2013
In den vergangenen Jahren ist die Zahl der HIV-Neuinfektion und die Zahl der an Aids Gestorbenen kontinuierlich gesunken. Das von der UNO ins Leben gerufene Programm gegen Aids (Unaids) warnt aber in ihrem aktuell veröffentlichten Bericht nicht zu nachlässig zu werden im Umgang mit dem Risiko an HIV zu erkranken.
In 2012 lebten weltweit etwa 35,3 Millionen Menschen mit Virus. Der Trend geht nach unten. 2,3 Millionen Menschen haben sich im vergangenen Jahr neu mit HIV neu infiziert, davon 70 Prozent in Afrika in den Regionen unterhalb der Sahara. 2,5 Millionen hatten sich in 2011 neu infiziert. In der Schweiz hingegen ist nach drei Jahren des Rückgangs die Neuerkrankungsrate um 15 Prozent wieder gestiegen. 2012 wurden 645 Neuansteckungen registriert. Ein Jahr zuvor waren es nur 562. Betrachtet man den Zeitraum ab 2001 ist laut Unaids die Zahl der HIV-Infektionen um ein Drittel gesunken. Die Zahl der Menschen, die in 2012 gestorben sind, wird mit 1,6 Millionen beziffert, was ebenfalls einen Rückgang um ein Drittel gegenüber 2001 darstellt.
Erfreulich ist, dass vor allem die Zahl der Kinder mit HIV-Ansteckungen weiter abnimmt, sagte Unaids-Direktor Michel Sidibé. Im vergangenen Jahr wurden 260 000 Kinder neu angesteckt. Das sind 35 Prozent weniger als noch 2009 und 52 Prozent weniger als 2001.
Dies ist vor allem auf den Einsatz von antiretroviralen Medikamenten zurück zu führen, die verstärkt an schwangere Frauen ausgegeben wurden, um so eine Ansteckung der Kinder vor und bei der Geburt einzudämmen. Es kam in einigen afrikanischen Ländern teilweise sogar zu spektakuläre Erfolgen. In Ghana zum Beispiel stieg die Zahl der behandelten schwangeren Frauen von 32 Prozent im Jahr 2009 auf 90 Prozent 2012.
9,7 Millionen Menschen aus den Entwicklungsländern erhielten Enden des letzten Jahres antiretrovirale Medikamente, was einer Zunahme um 20 Prozent im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Hinzu kommt, dass die Therapie mit diesen Medikamenten nicht nur bei Aids-bezogene Krankheiten und Todesfälle, eine Ansteckung reduziere, sondern auch den Ausbruch von Tuberkulose bedeutend zurück drängt, schreibt Unaids.
Bis 2015 sei es möglich 15 Millionen Menschen mit antiretroviralen Medikamenten zu versorgen, erklärte Sidibé. Dies sind sogar mehr als eigentlich geplant. Nach Angaben sind dafür pro Jahr 22 bis 24 Milliarden Dollar im Jahr nötig nach Angaben von Unaids nötig. In 2012 wurden auf internationaler Eben jedoch lediglich nur 18,9 Milliarden Dollar bereit gestellt. Hier besteht für die Zukunft Handlungsbedarf, möchte man die Erfolge nicht gefährden. (fr)
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