Warnstreik in den Apotheken Baden-Württembergs
05.09.2012
Am Mittwoch treten die Apothekerinnen und Apotheker in zwei Regionen Baden-Württembergs in den Warnstreik. Die Apothekerverbände streiten nach eigenen Angaben für eine „auskömmliche Honorierung“ der Apotheker. Die vom Bundeswirtschaftsministerium und vom Bundesgesundheitsministerium angedachte Honorarerhöhung um 25 Cent je verordneter Arznei sei inakzeptabel und biete nicht einmal einen Inflationsausgleich, begründete der Landesapothekerverband (LAV) Baden-Württemberg die anstehenden Warnstreiks.
Die ersten Apotheken in Baden-Württemberg werden laut Mitteilung des LAV am Mittwoch in den Warnstreik gehen. Auf diese Weise soll der Druck auf die Politik erhöht werden, um für die Apotheker in ganz Deutschland eine bessere Vergütung ihrer Leistungen zu erreichen. Das derzeitige Angebot sei„definitiv nicht akzeptabel“, betonte der Präsident des LAV Baden-Württemberg, Fritz Becker. Sollten die Ministerien bei ihrem Standpunkt bleiben, würde sich die Arzneimittelversorgung laut Aussage von Becker deutlich verschlechtern. Die Warnstreiks sind zunächst nur für die Stadt Stadt Esslingen und den Notdienstbezirk Sigmaringen geplant. Bei anhaltenden Differenz ist laut Aussage des LAV-Chefs jedoch auch eine Ausweitung auf andere Regionen und Bundesländer denkbar.
Bedienung während der Warnstreiks durch die Notdienstklappe
Zwar bleiben die Apotheken in den beiden Warnstreik-Regionen auch während des Warnstreiks dienstbereit, um die Patienten mit den erforderlichen Medikamenten zu versorgen. Doch die Bedienung erfolgt lediglich durch die Notdienstklappe, so die Mitteilung des Landesapothekerverbands Baden-Württemberg. Mit dem Warnstreik solle der gemeinsamen Forderung der Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände (ABDA) und des LAV nach einer Honorarerhöhung „von etwa einem Euro pro verordnetem Arzneimittel für die 21.300 selbständigen Apothekerinnen und Apotheker mit ihren rund 148.000 Mitarbeitern“ Gehör verschafft werden. Den Angaben des Landesapothekerverbands zufolge beläuft sich der bisherige Vorschlag des Ministeriums auf 25 Cent. (fp)
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Bild: S.Media / pixelio.de
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