Zimtgebäck: Bundesinstitut warnt vor Cumarin in Zimtgewürzen
01.10.2012
Das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) warnt vor dem übermäßigen Konsum von Zimt. Gerade zur Weihnachtszeit wird das Gewürz für Weihnachtskekse, Kuchen und Plätzchen verwandt. In Zimt ist natürlicherweise der Pflanzenstoff Cumarin enthalten. Diese kann bei regelmäßigen und hohem Verzehr zu Schädigungen der Leber führen. Das haben neuere Studien ergeben, wie das Bundesinstitut mitteilte.
Wird Cumarin in größeren Mengen aufgenommen, können starke Kopfschmerzen, Übelkeit, Erbrechen, Schwindel und Schlafsucht ausgelöst werden. Das sind die ersten deutlichen Warnhinweise, die Verbraucher unbedingt ernst nehmen sollten. Bereits geringe Dosen können bei empfindlichen Menschen zu Leberschäden führen, wie es in einer aktualisierten Stellungnahme auf Grundlage neuer Studienerkenntnisse des BfR heißt.
Nicht mehr als sechs Zimtsterne pro Tag
Seit 2011 gilt laut der europäischen Richtlinie ein tolerierbares Maximum von 0,1 Milligramm Cumarin pro ein Kilogramm Körpergewicht pro Tag eines Erwachsenen als noch nicht gesundheitsschädlich. Bei Kleinkindern mit einem durchschnittlichen Gewicht von 15 Kilogramm liegt die Toleranzdosis bei etwa sechs Keksen mit Zimt (z.B. 30 Gramm Zimtsterne) oder 100 Gramm Lebkuchen, der mit Zimt gewürzt wurde. „Diese Menge sollte nicht regelmäßig überschritten werden“, so die Experten.
Wird während der Weihnachtszeit für einen überschaubaren Zeitrahmen (ein bis zwei Wochen) die Höchstmenge leicht überschritten, sei dies laut der Experten des BfR noch kein Grund zur Besorgnis. Allerdings sollten kleine Kinder mit einem Körpergewicht von weniger als 15 Kilo in keinem Fall eine längere Zeit mehr als 0,5 Gramm der Zimtart Cassia pro Tag konsumieren. Wiegen Erwachsene etwa 60 Kilo beträgt die empfohlene Höchstmenge bei 2 Gramm Zimt pro Tag.
„Der Verzehr von Cassia-Zimt sollte maßvoll sein“, so die Empfehlung des BfR. Alternativ kann eher auf cumarinarmes Ceylon-Zimt zurückgriffen werden. Aufgrund der Gesundheitsgefahren darf Cumarin in Deutschland nicht mehr als Aromastoff in Lebensmitteln zugesetzt sein. Einige Studien mit Tieren legen zudem den Verdacht nahe, dass ein hoher Verzehr krebserregend ist. Eine hohe Einzeldosis kann sogar zu Lähmungen, Atemstillstand und zum Koma führen. (sb)
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Bild: Joujou / pixelio.de
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