DKV stoppt Aufbau der Gesundheitszentren
05.07.2011
Strategiewechsel bei der Deutschen Krankenversicherung (DKV). Die private Krankenversicherung will in Zukunft keine weitere Gesundheitszentren und Ärztenetzwerke ausbauen, berichtete ein Vorstandsmitglied der DKV gegenüber der „Financial Times Deutschland“.
Die Deutsche Krankenversicherung (DKV) hat den weiteren Ausbau eigener Gesundheitszentren gestoppt. Damit vollzieht die private Krankenversicherung einen Strategiewechsel bei der zukünftigen Ausrichtung ihres Geschäftsbereiches. Im Jahr 2003 hatte die mittlerweile zur Ergo Gruppe gehörende DKV als erste private Krankenversicherung eine privatärztliches Gesundheitszentrum in Betrieb genommen. In den folgenden Jahren kamen drei weitere Gesundheitszentren hinzu.
Weiterer Ausbau der Gesundheitszentren gestoppt
Nun will sich die DKV jedoch von ihrer ursprünglichen Strategie verabschieden und die Ärztenetzwerke und Gesundheitszentren nicht weiter ausbauen, berichtete die Versicherung. Stattdessen solle in Zukunft wieder mehr auf Beratung und Information der Versicherten gesetzt werden. Gegenüber der Financial Times Deutschland erklärte das Vorstandsmitglied der DKV, Silke Lautenschläger: „Wir haben verstanden, dass wir Zentren und Netze nicht flächendeckend allein für DKV-Versicherte betreiben können.“ Die vier eingerichteten Gesundheitszentren wie zum Beispiel das privatärztliche Gomedus-Zentrum sollen ihre Tätigkeit jedoch auch in Zukunft fortsetzen. In den Gesundheitszentren arbeiten freiberufliche Ärzte, die Miete sowie eine Gebühr für administrative Tätigkeiten zahlen und sich explizit um die Betreuung der Privatversicherten kümmern.
Ursprünglich bis zu 15 Gesundheitszentren geplant
Durch die Einrichtung der Gesundheitszentren wollte die DKV neben dem Verkauf von Krankenversicherungen ein weiteres Geschäftsfeld erschließen, bei dem mit dem Angebot von Gesundheitsdienstleistungen und besonderer medizinischer Versorgung zusätzliche Kunden gewonnen werden sollten. Zusätzlich zu den bereits bestehenden Gesundheitszentren sollten weitere 10 bis 15 Stück deutschlandweit folgen. Doch das Modell hat sich für die DKV bisher nicht ausgezahlt und so verabschiedet sich der Vorstand nun von einem weiteren Ausbau der Gesundheitszentren. Stattdessen sollen Beratung und Information der Versicherten wieder mehr in den Vordergrund der DKV-Geschäftstätigkeit rücken. (fp)
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