Zwei Jahre nach dem Tsunami starb der „Held von Fukushima“
12.07.2013
Der ehemalige Leiter des havarierten Atomkraftwerks in Fukushima, Masao Yoshida, starb zwei Jahre nach dem verheerenden Tsunami am vergangenen Dienstag an Speiseröhrenkrebs. Der Mann wurde in Japan der „Held von Fukushima“ genannt, da er sich über Befehle hinwegsetzte und so eine noch größere Katastrophe verhinderte.
Ehemaliger Fukushima-Atommanager verhinderte weitere Kernschmelzen
Wie die Betreiberfirma des 2011 havarierten Atomkraftwerks in Fukushima, Tepco, mitteilte, ist der ehemalige Direktor der Anlage am vergangenen Dienstag in einem Krankenhaus an Speiseröhrenkrebs gestorben. Einen Zusammenhang zwischen der Erkrankung des 58-jährigen Masao Yoshida und dem Unglück gebe es aber nicht.
Der ehemalige Leiter des Atomkraftwerks wird in Japan als „Held von Fukushima“ gefeiert, da er durch sein mutiges Handeln eine noch schlimmere Katastrophe – weitere Kernschmelzen – verhindert hat. Trotz anders lautender Befehle von Tepco sorgte Masao Yoshida dafür, dass in den ersten Stunden nach dem Eintreffen des Tsunamis am 11. März 2011 Meerwasser zur Kühlung in die beschädigten Reaktoren gepumpt wurde – wohlwissend, dass die Anlage dadurch irreparabel zerstört werden würde. Angeblich hat er damit sogar Anweisungen des japanischen Premierminister ignoriert. „Ich dachte mehrmals, ich würde sterben“, berichtete Masao Yoshida später über die dramatischen Stunden nach dem Tsunami.
Speiseröhrenkrebs des Fukushima-Atommanagers steht angeblich nicht in Zusammenhang mit Katastrophe
Trotz seines mutigen Einsatzes warf man dem Mann nach dem Unglück vor, eine Mitschuld an der Katastrophe zu tragen, da er nicht für ausreichend Schutz vor Tsunamis gesorgt habe. Masao Yoshida entschuldigte sich öffentlich dafür. Er habe sich nicht vorstellen können, dass ein Tsunami solche Ausmaße annehmen könne, erklärte er damals.
Lange versuchte der ehemalige Direktor des Atommeilers seine Erkrankung geheim zu halten. Im November 2011 verließ er Tepco nach seiner 33-jährigen Tätigkeit für das Unternehmen. Darüber, ob der Speiseröhrenkrebs tatsächlich nichts mit dem Unglück zu tun hat, kann nur spekuliert werden. Tepco halte einen Zusammenhang für sehr unwahrscheinlich. (ag)
Bild: Thommy Weiss / pixelio.de
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