Bald Unsterblich: Googles Tochter Calico möchte Forschung beschleunigen
23.09.2013
Es ist einer der ältesten Menschheitsträume: Ewiges Leben – Der Wunsch nach Unsterblichkeit. Ein Durchbruch auf diesem Gebiet würde sicherlich zu einem der größten Absatzmärkte werden, die bisher entstanden sind. Produkte, die gegen das Altern wirken sollen, erfreuen sich großer Beliebtheit, auch wenn es keine wissenschaftlichen Beweise für ihr Wirken gibt. Dennoch haben sich mittlerweile über Hundert Menschen nach ihrem Tod Einfrieren lassen, um von einem eventuellen Fortschritt in der Zukunft profitieren zu können. Der Wunsch irgendwann so ziemlich jede Krankheit heilen zu können, sitzt bei vielen tief im Bewusstsein. Der Suchmaschinenkonzern Google forscht nun nach dem Algorithmus der Unsterblichkeit. Dafür gründete der Konzern die Firma Calcio. Dessen Boss, Art Levinson, Ex-Chef des Biotechnologiekonzerns Genentech, erhält für die Suche eine momentan noch nicht näher genannte Summe von Google. Zusammen mit einem kleinem Team soll ihm der Durchbruch gelingen.
Kann Krebs so geheilt werden?
Das hört sich im ersten Moment nach einer Utopie an, doch Google wagt damit einen möglichen und gut durchdachten Vorstoß in einen Zukunftsmarkt. Der Markt der sogenannten regenerativen Medizin wird aktuell auf etwa 1,6 Milliarden Dollar geschätzt.
Für viele Analysten steht es außer Frage, dass dieser Markt bis zum Jahr 2025 auf das zehnfache anwachsen kann. Warum nicht mit der Logik der Mathematik der Lösung ein Stück näher kommen?
Big Data ist das Zauberwort. Es wird versucht eine Ordnung in die gigantischen Datenmengen mittels systemischer Auswertung zu bekommen, um eventuelle Zusammenhänge und Muster aufzuspüren. In der Finanzwelt werden so schon länger Entscheidungen bei milliardenschweren Investitionen getroffen. Warum also nicht so auch der Formel für die Krebsheilung in dem Wust an vorhanden Datenmengen auf die Spur kommen. Einige Millionen hat der Google-Chef Sergey Brin erst kürzlich in das Start-Up Unternehmen 23anMe investiert, die an einer Datenbank für Genome arbeiten In Gesprächen, die unter andrem auch das Time Magazin mit Brin über Calcio geführt hat, soll Levinson mit seinem Mitarbeitern und mit Hilfe des gigantischen Serverparks von Google die Datenbestände der Alterskrankheitsforschung neu durchforsten.
Das Leben um Jahrzehnte verlängern
Aus Sicht der Medizin ist dies aber nicht unbedingt das dringendste Problem. Für die Mediziner steht eher eine Anhebung der Lebensqualität im Alter im Miteilpunkt etwaiger Forschungen. Zum Beispiel könnte man Googles Know-How ihrer Meinung nach eher für Impfkampagnen, Ernährungsprogramme oder die flächendeckende Versorgung von Entwicklungsländern mit Medikamenten nutzen. Laut dem Googlechef Larry Page könne Calico die menschliche Lebensspanne gleich um mehrere Jahrzehnte erhöhen. Gerade bei der Krebsforschung könnte das Start- Up Unternehmen die größten Erfolge erzielen. Eine der spannendsten Fragen muss hierbei sicherlich erst einmal beantwortet werden: Wie und warum altern wir eigentlich? Doch dabei wird auch die Rechenleistung der Google-Server an ihre Grenzen stoßen. (fr)
Bild: Alexander Klaus / pixelio.de
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