Neues Netzwerk für junge Frauen mit Krebs
28.08.2014
Hilfe zur Selbsthilfe lautet das Leitmotiv der „Frauenselbsthilfe nach Krebs“. Denn „Selbsthilfe ist im Gesundheitsbereich vor allem dann wichtig, wenn eine lebensbedrohliche Situation entsteht, für die das Gesundheitssystem nur unzureichende Versorgungsleistungen zur Verfügung stellt“, berichtet die vom Bundesgesundheitsministerium geförderte Initiative weiter.
Die „Frauenselbsthilfe nach Krebs“ unterstützt nach eigenen Angaben krebskranke Menschen und andere Betroffene darin, die vorhandenen, eigenen Ressourcen zu erkennen und zu nutzen. „Unsere vielfältigen Erfahrungen bieten wir als Hilfestellung und Orientierung an, um Ängste zu überwinden und Selbsthilfe zu ermöglichen“, erläutert die Initiative auf ihrer Internetseite. Mit einem neuen Netzwerk möchte sich die „Frauenselbsthilfe nach Krebs“ nun insbesondere an junge Frauen mit Krebs wenden. Vorgestellt wird das neuen Angebot unter anderem auf der Bundestagung der „Frauenselbsthilfe nach Krebs“ vom 29. bis 31. August in Magdeburg. Zu der Jahrestagung der Hilfsorganisation werden mehr als 500 Betroffene aus ganz Deutschland sowie Experten aus Wissenschaft und Forschung erwartet.
Bundesgesundheitsministerium fördert das Netzwerk für junge Krebspatientinnen
Der Aufbau des neuen Netzwerks der „Frauenselbsthilfe nach Krebs“ wird laut Mitteilung der Nachrichtenagentur „dpa“ zunächst mit 10.000 Euro und je nach Bedarf mit weiteren Summen in den kommenden zwei Jahren durch das Bundesgesundheitsministerium gefördert. Bis Ende Oktober solle in einer Online-Umfrage noch ermittelt werden, welche Angebote die schätzungsweise rund 10.000 Frauen im Alter unter 35 Jahren, die jährlich an Krebs erkranken, genau brauchen. In dem dreijährigen Projekt solle anschließend ein Austausch zwischen den Betroffenen angeregt werden. Zudem ist laut Angaben der „dpa“ eine Infothek mit gesicherten Informationen speziell für die jungen Frauen geplant. Vergleichbare Netzwerke seien in der Vergangenheit schon für Frauen mit erblichem Brustkrebs und für Männer mit Brustkrebs geschaffen worden.
Spezielle Schwierigkeiten junger Krebspatientinnen
„Bisher gibt es in Deutschland keine speziellen Hilfsangebote für junge Krebspatientinnen“, zitiert die Nachrichtenagentur „dpa“ die Bundesvorsitzende der „Frauenselbsthilfe nach Krebs“, Karin Meißler. Natürlicherweise hätten die jüngeren Patientinnen andere Bedürfnisse als 50- oder 60-jährige Erkrankte. Beispielsweise würden sich einige noch Nachwuchs wünschen oder andere hätten selber kleine Kinder. Auch die finanzielle und rechtliche Absicherung der jungen Krebspatientinnen, die oftmals noch in der Ausbildung oder am Anfang ihres Berufslebens stehen, sei vielfach schlechter als bei den älteren Krebspatientinnen.
Auf der Jahrestagung der „Frauenselbsthilfe nach Krebs“ am kommenden Wochenende bilden laut Mitteilung der Initiative neben dem neuen Angebot für junge Krebspatientinnen vor allem „psycho-onkologische Themen“ eine Schwerpunkt. „Außerdem gibt es Vorträge zu aktuellen medizinischen Forschungsergebnissen sowie zu speziellen Aspekten der Selbsthilfearbeit, die bei der Gruppenarbeit hilfreich sein können“, berichtet die „Frauenselbsthilfe nach Krebs“. (fp)
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