Durchblutungsstörungen in den Beinen haben weltweit deutlich zugenommen
01.08.2013
Die periphere arterielle Verschlusskrankheit (pAVK) ist eine häufige Begleiterscheinung bei Diabetes und die dritthäufigste Todesursache unter den Erkrankungen des Herz-Kreislaufsystems. Nur die koronare Herzkrankheit und ein Schlaganfall führen noch häufiger zum Tod, berichtet das Forscherteam um Professor Gerald Fowkes von der University of Edinburgh im Fachmagazin „The Lancet“.
Die Wissenschaftler haben im Rahmen einer Auswertung bestehender Studien die weltweite Verbreitung des Krankheitsbildes der peripheren arteriellen Verschlusskrankheit berechnet und kommen dabei zu dem Schluss, dass sich „im 21. Jahrhundert die periphere arterielle Verschlusskrankheit zu einem globalen Problem“ entwickelt hat. Häufigste Ursache seien das Rauchen, Diabetes, Bluthochdruck und erhöhte Cholesterinwerte.
Globale Verbreitung der peripheren arteriellen Verschlusskrankheit berechnet
Die Forscher nutzen für ihre Berechnungen zur globalen Verbreitung der pAVK 34 frühere Studien mit insgesamt 112.027 Teilnehmern, um zunächst das allgemeine Erkrankungsrisiko zu ermitteln. 9.347 Probanden litten an der peripheren arteriellen Verschlusskrankheit. Auf Basis der Bevölkerungsstatistiken der Vereinten Nationen (UN) für die Jahre 2000 bis 2010 schätzten sie anschließend die tatsächliche Entwicklung der peripheren Verschlusskrankheit. Erstmals liefere die aktuelle Studie auch „einen Vergleich der Prävalenz peripherer arterieller Verschlusskrankheiten zwischen Ländern mit hohem, niedrigem Einkommen und mittlerem Einkommen“, berichten Fowkes und Kollegen.
Mehr als 200 Millionen Menschen weltweit leiden an der pAVK
Den Angaben der Wissenschaftler zufolge hat sich die Anzahl der pAVK-Patienten seit dem Jahr 2000 von geschätzten 164 Millionen Betroffenen auf 202 Millionen Betroffene im Jahr 2002 erhöht. Die Forscher stellten fest, dass ein Großteil der Patienten (69,7 Prozent) in Ländern mit niedrigem Einkommen lebt, „davon 54,8 Millionen in Südostasien und 45,9 Millionen in der westlichen Pazifik-Region.“ In den vergangenen zehn Jahren habe sich die Zahl der Erkrankungen in den Ländern mit niedrigem Einkommen um knapp 29 Prozent erhöht, während die Zunahme in den Ländern mit hohem Einkommen deutlich moderater ausfiel (circa 13 Prozent), schreiben Fowkes und Kollegen. Hier sehen die Forscher die „Regierungen, Nichtregierungsorganisationen und die Privatwirtschaft“ in der Pflicht, Strategien zu entwickeln, um die sozialen und wirtschaftlichen Folgen zu minimieren und für „eine optimale Behandlung und Prävention dieser Krankheit“ zu sorgen..
Durchblutungsstörungen in den Beinen mit weitreichenden Folgen
Die Durchblutungsstörungen im Rahmen der pAVK werden für eine Vielzahl von Beschwerden verantwortlich gemacht, wobei das sogenannte Diabetische-Fußsyndrom und auch das Raucherbein zu den durchaus bekannteren Beschwerdebildern zählen. Typische Beschwerden im Rahmen der pAVK sind Beinschmerzen, Dicke Beine und dicke Füße. Die Schmerzen sind zu Beginn der Erkrankung nur nach längerer Belastung zu beobachten, können jedoch im weiteren Krankheitsverlauf auch dauerhaft auftreten. Langfristig bringt die pAVK ein deutlich erhöhtes Herzinfarkt– und Schlaganfall-Risiko mit sich. (fp)
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