Viele Jugendliche mit Rheuma brechen den Arztkontakt ab
16.09.2014
Bei Jugendlichen mit einer Rheuma-Erkrankung ist die Transition eine deutliche Schwachstelle, so die Ausführungen der Experten auf der 24. Jahrestagung der Gesellschaft für Kinder- und Jugend-Rheumatologie (GKJR). Rund ein Drittel der Jugendlichen mit Rheuma breche mit dem Übergang zum Erwachsenenalter die Therapie ab und nehme erst deutlich verspätet wieder Kontakt zum Arzt auf, berichtet die „Ärzte Zeitung“ unter Berufung auf eine gemeinsame Mitteilung der GKJR und der Deutschen Gesellschaft für Rheumatologie (DGRh).
Schwierigkeiten bei der Transition jugendlicher Rheuma-Patienten
Als Transition wird der geplanten therapeutische Übergang von chronisch kranken Kindern und Jugendlichen in Richtung einer Therapie für Erwachsene bezeichnet. Hier sollte eine kontinuierliche Behandlung gewährleistet bleiben, um Verschlechterungen zu vermeiden. Doch Jugendliche mit Rheuma brechen beim Übergang zum Erwachsenenalter oftmals den Arztkontakt ab, berichtet die „Ärzte Zeitung“. Den Angaben der Fachgesellschaften zufolge können Gelenke oder Augen jedoch beim nächsten Gang zum Rheumatologen bereits geschädigt sein. Daher sei ein durchgehende therapeutische Begleitung erforderlich.
Wechsel in die Erwachsenenmedizin zu früh und zu abrupt
Aktuelle Studien haben ergeben, dass jeder Dritte den Wechsel von der kinderspezifischen zur erwachsenenspezifischen Therapie als zu früh empfindet und jeder Vierte als zu abrupt, so die Ausführungen der „Ärzte Zeitung“ unter Berufung auf die Mitteilung der GKJR und der DGRh. Zwar würden Sprechstunden, welche die Transition vorbereiten sollen, von mehr als 20 kinderrheumatologische Einrichtungen bundesweit angeboten, doch weniger als jeder fünfte Betroffene nutze diese. Mit einer Übertragung des speziell für Diabetes und Epilepsie entwickelten Berliner Transitions-Programms auf den Bereich der Rheumatologie hoffen die Experten hier in Zukunft deutliche Verbesserungen zu erzielen. (fp)
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Wichtiger Hinweis:
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.