Jeder zweite Deutsche wird in seinem Leben an einer Frühform von weißem beziehungsweise hellem Hautkrebs erkranken
19.08.2013
In Deutschland erkranken immer mehr Menschen an weißen Hautkrebs. Besonders Menschen, die ihrer Arbeit unter freiem Himmel nachgehen, sollten vermehrt auf Anzeichen achten. Laut dem deutschen Krebsforschungszentrum in Heidelberg ist die Zahl der Betroffenen in den letzten 20 Jahren stark angestiegen. Gerade im Anfangsstadium sieht dieser unscheinbar und harmlos, wie ein aufgekratzter Mückenstich aus. Veränderungen bemerkt man hauptsächlich im Gesicht und an den Unterarmen. Sollte eine Wunde nach vier Wochen noch immer nicht verheilt sein, empfiehlt sich der Gang zum Arzt. „Jede nicht heilende Stelle gehört zum Hautarzt“, sagt Professor Hans Drexler von der Deutschen Gesellschaft für Arbeitsmedizin und Umweltmedizin (DGAUM).
Sonne ist die größte Gefahrenquelle
Weißer Hautkrebs wird, wie auch der schwarze Hautkrebs, durch UV-Strahlung des Sonnenlichts hervorgerufen. Gerade Personen, die beispielsweise im Straßenbau oder als Monteure ungeschützt unter der Sonne arbeiten, sind besonders gefährdet. Der Krebs tritt häufig an Stellen auf, die stark der Sonne ausgesetzt sind. Hinzu kommt, dass Menschen mit heller Haut stärker gefährdet sind als solche mit dunklem Hauttyp. Der regelmäßige Gang unters Solarium begünstigt die Erkrankung.
Jede Bräunung ist eine Hautschädigung
„Jede Art der Bräunung ist eine Hautschädigung“, erklärt Jessica Hassel von der Dermatoonkologischen Ambulanz im Nationalen Centrum für Tumorerkrankungen (NCT). Sobald die Sonnenstrahlen auf die Haut treffen, entwickelt sich der Stoff Melanin. Er ist für die bräunliche Färbung der Haut verantwortlich. Gleichzeitig kommt es auch zu einer Schädigung des Erbguts der Hautzellen. Daraus kann sich dann der Hautkrebs entwickeln.
Sonnencreme schützt nicht vor schädlicher Strahlung
Wer auf Sonnencremes setzt, ist nur vor einem Sonnenbrand geschützt. Ebenfalls wird vom Vorbräunen im Solarium abgeraten. Mit dem Vorbräunen setzt man sich erhöhter UV-Belastung aus, die zu Hautkrebs führen kann.
Woran lässt sich weißer Hautkrebs erkennen
Als Auslöser des Weißen Hautkrebs haben die Mediziner eine chronische Schädigung der Haut durch UVB- und UVA-Strahlung ausgemacht. Hinweise können zum Beispiel rötliche oder gelbliche Flecken geben, die oft fälschlicherweise als „Altersflecken“ identifiziert werden. Weitere Anzeichen für weißen Hautkrebs können auch schlecht heilende, schuppige Hautstellen oder Verhärtungen und Verdickungen der Haut sein. Jede Auffälligkeit sollte vom Hausarzt auf alle Fälle untersucht werden.
Hautkrebs im Frühstadium kann gut behandelt werden
Wird weißer Hautkrebs frühzeitig entdeckt, kann mit Salben erfolgreich dagegen angegangen werden. Nach dem Auftragen wird die betroffene Hautstelle zusätzlich noch mit einer Lichttherapie behandelt. Diese beschleunigt den Stoffwechselprozess in den Hautzellen, der die Krebszellen angreift. Sind größere Hautpartien betroffen, kann das Gewebe jedoch nur durch einen operativen Eingriff entfernt werden.
Im Gegensatz zum aggressiven schwarzen Hautkrebs bildet der weiße Hautkrebs zwar nur selten Metastasen, doch „die Krebszellen durchwachsen das gesamte Gewebe und bei der Operation muss man große Bereiche entfernen“, erklärt Petra Boukamp, Leiterin der Abteilung Genetik der Hautkarzinogese des DKFZ. Der Krebs fresse sich förmlich in die Haut, die Gesichter würden durch Operationen oft entstellt, da Narben unvermeidbar seien.
Regelmäßiges Hautscreening ist wichtig
Empfohlen wird ein regelmäßiges Hautscreening, um eine Veränderung frühzeitig zu erkennen. Ein Ganzkörper-Hautscreening zahlen die gesetzlichen Krankenkassen bei Personen ab 35 Jahren alle zwei Jahre. (fr)
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