Ernährungsmediziner: Das Verlangen auf ein Dessert nach dem Essen ist eine reine Gewohnheit
28.08.2013
Viele Menschen müssen nach dem regulären Essen etwas Süßes essen. Das Dessert zum Ende einer Mahlzeit gehört für sie einfach dazu. Doch das "Süße danach" ist nicht mehr als eine typische Angewohnheit, die auch wieder entwöhnt werden kann. Einen ernährungsbedingten Hintergrund gibt es nicht.
Das Verlangen auf etwas Süßes ist eine profane Angewohnheit. Das Gefühl nach der Hauptmahlzeit noch ein Dessert zu verzehren, habe nicht mit „dringend benötigten Nährstoffen zu tun“, wie der Ernährungsexperte und Arzt Andreas Pfeiffer von der Universitätsklinik Charité in Berlin betonte. Der Appetit sei angelernt. „Wir sind konditioniert auf den Geschmack.“ Der Organismus habe sich darauf eingestellt, etwas Zuckerhaltiges nach dem Verspeisen einzunehmen. Daher fordere der Körper in aller Regelmäßigkeit auch etwas Süßes ein.
Doch das Dessert nach dem Essen sei nicht wirklich notwendig, sagt der Ernährungsmediziner. Allein schon durch andere Kohlenhydrate, die in Reis oder Kartoffeln enthalten sind, bestehe durch den Anstieg ein hoher Blutzuckerspiegel. Wer jedoch beispielsweise nicht an Übergewicht oder Stoffwechselstörungen leide, könne sich selbstverständlich auch öfter einen Nachtisch gönnen.
In anderen Kulturen werden keine Naschereien gereicht. In Japan zum Beispiel sei „etwas Süßes nach dem Essen eher unüblich“. Dort werden eher bereits zum Frühstück Sushis oder auch warme Speisen verzehrt. (sb)
Bild: Gänseblümchen / pixelio.de
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