Quelle für Legionellen-Infektion anscheinend entdeckt
27.08.2013
Seit dem 10. August kam es im sauerländischen Warstein zu einer Legionelleninfektions-Welle, an der mehr als 100 Menschen erkrankten. Bei zwei Menschen führte der Krankheitsverlauf zum Tode.
Wie bereits gestern berichtet (Legionellen-Infektionen im Sauerland) kam es in Warstein zu einer Infektionswelle mit Legionellose, bei der der Auslöser noch unbekannt war. Heute konnte die Behörden einen kleinen Erfolg bei der Suche nach der Ursache vermelden und einer konkreten Spur nachgehen.
Noch keine endgültige Entwarnung
Die Bakterien wurden vergangene Woche in einer Klimaanlage entdeckt und untersucht. Eine endgültige Entwarnung wollte das Gesundheitsamt des Kreises Soest, jedoch noch nicht geben. Die Untersuchungen der Proben werden noch einige Tage in Anspruch nehmen, bevor man sich 100 prozentig sicher ist, dass die gefundenen Bakterien identisch mit denen der Legionellen-Infektionen sind.
Über 100 Fälle einer Lungenentzündung verzeichneten die Behörden seit dem 10. August. Zwei Männer haben die Infektion nicht überlebt. Die verdächtige Klimaanlage ist als erste abgestellt worden und soll erst wieder den Betrieb aufnehmen, wenn nach einer gründlichen Desinfektion keine Bakterien mehr gefunden werden.
Das Gesundheitsamt rechne aber noch in den kommenden Tagen mit Neuerkrankungen, da die Inkubationszeit bis zu zehn Tage betragen kann. Anfang September sollte sich die Lage spätestens in dem Krankenhaus entspannen.
Gedämpfter Optimismus
Der Optimismus der Experten ist dennoch verhalten. Erst nach weiteren eingehenden Untersuchungen soll eine Entwarnung ausgesprochen werden. Die Klimaanlage sei zwar deutlich mit den Bakterien kontaminiert und auch der Standort und die Windrichtung passen zu den Wohnorten der Erkrankten, doch nur mit absoluter Sicherheit möchten die Behörden endgültig wieder grünes Licht geben.
Denn in der Nacht zu Montag verstarb eine weitere Person. Die 62-jährige Patientin wurde vergangene Woche mit einer Lungenentzündung in das Maria Hilf Krankenhaus eingeliefert. Der Geschäftsführer des Klinikums Dr. Hans-Christian Vatteroht sagte jedoch, das die Untersuchung auf eine Legionellen- Bakterien negativ verlief. Eine Obduktion soll jetzt Aufschluss über die genaue Todesursache geben. (fr)
Verunsicherte Bürger können weitere Information über die Webseite des Maria Hilf Krankenhaus in Warstein abrufen. Für Betroffene und deren Angehörigen wurde eine Hotline mit der Nummer 02902-8910601 eingerichtet. Hier stehe Mitarbeiter des Krankenhauses zur in der Zeit von 8 bis 17 Uhr zur Verfügung. (fr)
Bild: Sebastian Karkus / pixelio.de
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