Intensive UV-Strahlung begünstigt das Risiko von Grauem Star
04.08.2011
Mit Sonnencreme die Haut vor ultravioletter Strahlung schützen – für viele gerade in der Urlaubs- und Reisezeit tägliches Pflichtprogramm. Die wenigsten Sonnenanbeter achten jedoch auch auf ausreichenden Schutz ihrer Augen vor intensiver UV-Strahlung. Wer aber seine Augen der Sonnenstrahlung ungeschützt ausliefert, begünstigt das Risiko später an Grauem Star, einer fortschreitenden Linsentrübung, zu erkranken. Nur operative Maßnahmen ermöglichen dann bei Grauem Star die Wiederherstellung der Sehschärfe.
Unscharfe, matte und verschleierte Wahrnehmung der Umgebung – so beschreiben viele Betroffene die Symptome von beginnendem Grauen Star. Unbehandelt verlieren Farben im weiteren Verlauf der Erkrankung an Klarheit und das Sehvermögen nimmt fortlaufend ab. „Einzige hilfreiche Behandlung bei Patienten mit Grauem Star stellt der operative Austausch der körpereigenen durch künstliche Linsen dar“, weiß Dr. Kaweh Shayan-Araghi, ärztlicher Leiter der Artemis Augenklinik Frankfurt und Vorstandsmitglied des Berufsverbands der Augenärzte. Eine minimalinvasive Kleinstschnitt-Technik ermöglicht dabei ein schonendes Vorgehen und führt zu präzisen Ergebnissen. Ein Schnitt von 2,2 Millimetern genügt bereits, um erkrankte Linsen mittels Ultraschall zu zerkleinern und abzusaugen. Darauf folgt durch dieselbe stecknadelkopfgroße Öffnung das Einsetzen einer gefalteten Kunstlinse. Abhängig von persönlichen Voraussetzungen und Bedürfnissen der Patienten stehen mehrere Linsenformen zur Auswahl. Multifokal-Linsen beheben zum Beispiel neben dem Grauen Star auch Kurz- und Weitsichtigkeit. Die torische Form der Multifokal-Linse behandelt zudem noch Hornhautverkrümmungen. Überwiegend ambulant durchgeführt, erfordert der Eingriff heutzutage in der Regel keinen Krankenhausaufenthalt mehr und stellt eine der häufigsten Operationen überhaupt dar. In Deutschland befreien Ärzte mittlerweile etwa 600.000 Patienten jährlich vom Grauen Star.
Wer aber einer Operation vorbeugen will, sollte gerade im Sommer seine Augen schützen. Um vor unliebsamen Folgen des Sonnengenusses sicher zu sein, empfiehlt sich das Tragen von Sonnenbrillengläsern mit eingebautem UV-Filter und CE-Zeichen. Darüber hinaus sollten Sonnenbrillen die Augen möglichst vollständig abdecken. „Experten kennen eine Vielzahl von Ursachen, die Grauen Star begünstigen. Sowohl Patienten mit Vorerkrankungen wie Diabetes mellitus oder auch Dialyse- und Kortison-Patienten weisen ein erhöhtes Risiko auf. Ebenso gelten Zigarettenrauch und eben intensive UV-Strahlung als nicht zu unterschätzende Risikofaktoren“, ergänzt Dr. Schayan-Araghi. Doppeltes Plus: Neben dem Grauen Star schützen Sonnenbrillen die Augen vor Netzhauterkrankungen wie Makuladegeneration. (pm)
Bild: Rufin Schullian / pixelio.de
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