Falschdiagnose Kuhmilchallergie laut einer Studie relativ oft
22.05.2013
Jedes 100. Kind leidet an einer Kuhmilchallergie. Am häufigsten erkranken daran Kinder im 1. Lebensjahr. Allerdings werden auch viele Kinder mit einer vermeintlichen Kuhmilchallergie falsch diagnostiziert. Wissenschaftler aus Israel haben die häufigsten Fehler analysiert. Das Ärzteteam aus Israel wollte wissen, ob bestimmte Merkmale besonders oft mit solchen Fehldiagnosen einhergehen.
Sie werteten ein Kohorte von 13.234 Neugeborenen aus. Bei 243 Kindern war zu Unrecht die Diagnose "Kuhmilchallergie" gestellt worden. (Arch Dis Child 2013; Online 26. März).
Die Kinder mit "echter" IgE-vermittelter Kuhmilchallerige erkrankten überwiegend erst im dritten bis vierten Lebensmonat. Dagegen hatte die Mehrzahl der Kinder mit "falscher" Kuhmilchallergie schon in den ersten drei Lebensmonaten Symptome – viele sogar schon in den ersten zwei Monaten.
IgE-vermittelte Nahrungsmittelallergien manifestieren sich üblicherweise an mehreren Organen wie Haut, Atemwege und Gastrointestinaltrakt. Die fehldiagnostizierten Kinder hatten dagegen überwiegend nur an einem Organsystem Symptome.
Die Forscher fordern eine gründliche Untersuchung für jedes Kind mit Verdacht auf Kuhmilchallergie. Sie plädieren dafür, die Diagnose einer Kuhmilchallergie – außer nach einer anaphylaktischen Reaktion – von einem oralen Provokationstest abhängig zu machen. (pm)
Bild: Lupo / pixelio.de
Autoren- und Quelleninformationen
Wichtiger Hinweis:
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.