WHO: Studie legt Verbot der E-Zigarette für Jugendliche nahe
26.08.2014
Die Weltgesundheitsorganisation WHO hat eine neue Empfehlung für elektrische Zigaretten E-Zigaretten) herausgegeben. Demnach sollen alle Staaten grundsätzlich den Verkauf von E-Zigaretten gegenüber von Kindern und Jugendlichen einstellen. Das Konsumieren in öffentlichen Gebäuden und Räumen soll ebenfalls verboten werden.
E-Zigaretten sind seit langem medizinisch heiß diskutiert. Bislang fehlen Langzeiterfahrungen und aussagekräftige Studien. Die Forschungsarbeiten, die bislang stattfanden, haben zwar gezeigt, dass die E-Zigaretten weniger schädlich sind, als herkömmliche Glimmstängel, allerdings gäbe es auch gesundheitliche Risiken beim Inhalieren von kontaminiertem Wasserdampf. Die Weltgesundheitsorganisation WHO legt nun allen Staaten nahe, Jugendlichen grundsätzlich den Erwerb dieser elektronischen Ersatzzigaretten zu verbieten. Als Begründung führt die WHO an, dass „die gesundheitlichen Folgen der Inhalation von aromatisierten Tabakersatzstoffen mit Hilfe elektrischer Zigaretten viel zu wenig erforscht und potenziell gefährlich für ungeborene Kinder ebenso wie für Heranwachsende ist“. Am Dienstag wurde zu diesem Thema eine Studie veröffentlicht.
Auch das Passivrauchen soll unterbunden werden
Zugleich wird auch Schwangeren von dem Konsum der E-Zigaretten abgeraten. „Auch hier sind die Folgen für das Ungeborene zu wenig erforscht“, so ein Sprecher der UN-Gesundheitsorganisation. Zusätzlich fordert die WHO den Konsum von E-Zigaretten und konventionelle Glimmstängel in allen öffentlichen Räumen zu verbieten. Ungeklärt sei, ob der von den Konsumenten ausgestoßene Dampf, ob mit oder ohne Nikotin, den Umstehenden einen gesundheitlichen Schaden zufügen könnte. Der Fachreport soll auf einer internationalen WHO-Konferenz vom 13.- bis zum 18. Oktober 2014 in Moskau thematisiert werden.
Weniger schädlich als herkömmliche Zigaretten
Die Experten mussten allerdings einräumen, dass das Verdampfen der mit Batterien betriebenen E-Zigaretten bei weitem weniger Gesundheitsgefahren birgt, als das Rauchen von Tabak. „Nur weil etwas weniger schädlich ist, werden die Gefahren nicht aufgehoben“, betonte eine Mediziner. Von dem ausgestoßenen Dampf „können beispielsweise durch die schädlichen Geschmacks- und Zusatzstoffe Schadstoffe ausgesondert werden“.
Viele Konsumenten der E-Zigaretten sagen, sie würden diese verwenden, da sie so besser mit dem Rauchen der herkömmlichen Zigaretten aufhören könnten. Dieses Argument wollen die WHO-Experten nicht gelten lassen. Für diese Aussage gebe „es keine hinreichenden Belege“. Vielmehr stehe die Tabakindustrie in dem Verdacht, eine neue Einnahmequelle zu lancieren. Seit 2005 gebe es die E-Zigarette. Seit dem wurden etwa 2,3 Milliarden mit verschiedenen Marken und Produkten umgesetzt.
In Deutschland machen sich viele Politiker für ein generelles Verbot der E-Zigaretten im Jugendalter stark. Beispielsweise die Bundesdrogenbeauftragte Marlene Mortler und Bundesernährungsminister Christian Schmidt sprachen sich erneut dafür aus, E-Zigaretten für Kinder und Jugendliche strikt zu untersagen. Die Drogenbeauftragte kritisierte, die E-Zigaretten seien eine Einstiegshilfe für richtige Zigaretten. Anders sehen es die Konsumenten-Initiativen. Sie sehen in den Diskussionen und Verboten „eine Zusammenarbeit zwischen Politik und Tabaklobby“. Es solle verhindert werden, dass Raucher auf E-Zigaretten umsteigen. (sb)
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