Gegen Karies bleibende Backenzähne „querputzen“
27.09.2013
Schlechte Zähne sind bei Deutschlands Kindern längst keine Ausnahme mehr. Bei rund 15 Prozent der Kleinkinder tritt bereits vor dem dritten Geburtstag Karies auf. Anlässlich des Tages der Zahngesundheit erläutern Experten, wie wichtig eine gründliche Zahnpflege ist und wie das kindliche Gebiss richtig geputzt wird.
Eltern sollte Zähne der Kinder gegebenenfalls nachputzen
Unter dem Motto „Gesund beginnt im Mund – Zähneputzen macht Schule“ fand am 25. September der Tag der Zahngesundheit statt, an dem seit 1991 mehr als 20 Unternehmen und Verbände aus dem Zahnärzteschaft und Krankenkassen zahlreiche Aktionen organisieren. In diesem Jahr stand die Zahngesundheit der Kinder im Vordergrund, denn um diese ist es alles andere als gut bestellt. Nur etwas mehr als die Hälfte aller Schulkinder hat gesunde, kariesfreie Zähne.
Vor allem bei Kindern aus Familien niedriger Einkommensschichten tritt dieses Problem verstärkt auf. „Kinder aus sozial benachteiligten Schichten weisen deutlich mehr Karies auf als der altersgleiche Durchschnitt der Bevölkerung“, berichtete Manuela Schäfer, Referentin für die vertragszahnärztliche Versorgung beim GKV-Spitzenverband. Die Expertin unterstützt deshalb die Gruppenprophylaxe in Kindergärten und Schulen. Wenn Eltern die Verantwortung bei der Zahnpflege ihrer Kinder nicht übernehmen könnten, müssten Kindergarten und Schule einspringen. Auswertungen kommunaler Zahnärztlicher Dienste bestätigten, „dass Grundschulkinder, die im Kindergarten täglich die Zähne putzten, gegenüber Kindern, die in der Einrichtung nicht putzen konnten, signifikant gesündere bleibende Zähne hatten“, heißt es in einer Mitteilung des Vereins für Zahnhygiene.
Vor allem in der Schulzeit spiele für die Mundhygiene eine wichtige Rolle, erklärte Dr. Pantelis Petrakakis, Vorsitzender des Bundesverbandes der Zahnärzte des Öffentlichen Gesundheitsdienstes. „In dieser Phase beginnt in der Regel der Zahnwechsel; die neuen bleibenden Zähne sollten idealerweise bis ins hohe Alter gesund und funktionsfähig bleiben.“ Wenn der erste bleibende Backenzahn im Mund des Kindes um das sechste Lebensjahr auftaucht, liegt dieser zunächst noch etwas tiefer als die übrigen Zähne. Um seine Reinigung sicherzustellen, sollte zusätzlich zu den üblichen Putzbewegungen auf den Kauflächen und den Seiten mit der Zahnbürste hinter dem letzten Milchzahl quer hin- und her geputzt werden. Dazu rät der Bundesverband der Kinderzahnärzte. Auf diese Weise werde eine gründliche Reinigung des bleibenden Zahnes gewährleistet. Bis die Kinder selber in der Lage sind, ihre Zähne richtig zu putzen, sollten sie Unterstützung von ihren Eltern bekommen, indem diese nachputzen. (ag)
Bild: Claudia Heck / pixelio.de
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