Umweltkrankheiten:
Umweltschutz ist Gesundheitsschutz- Ein Viertel aller Krankheiten weltweit ist auf Umweltfaktoren (besonders Verschmutzung) zurückzuführen
In der aktuellen Ausgabe des Magazins des Bundes für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) wird ein Thema aufgegriffen, daß seit langem bekannt ist, aber bisher wenig publiziert wurde: Der Zusammenhang zwischen Krankheiten und umweltbedingten Faktoren. Laut der der Weltgesundheitsorganisation WHO und der Europäischen Union sind ein Drittel bis ein Viertel aller Krankheiten auf Umweltfaktoren zurückzuführen.
Magen- Darm- Krankheiten stehen hier an erster Stelle, gefolgt von Erkrankungen der Lunge und den Atemwegen. Vor allem Wasser- und Luftverschmutzung sollen für die Erkrankungen verantwortlich sein. Die WHO schätzt, dass in Europa im Jahr rund 1,8 Millionen Menschen an den Folgen von umweltbedingten Erkrankungen sterben. Weltweit gesehen, sollen sogar zwei Drittel aller Fälle von verstorbenen Kindern umweltbedingt sein, laut der deutschen Susanne Weber- Mosdorf, Vize Generalsekretärin der WHO.
Schon im Jahr 1989 wurde eine „Europäische Charta Umwelt und Gesundheit“ verabschiedet. Der erste Grundsatz lautet: „Für Gesundheit und Wohlergehen ist eine saubere und harmonische Umwelt erforderlich, in der alle physischen, psychologischen, sozialen und ästhetischen Faktoren den richtigen Stellenwert erhalten. Die Umwelt soll als Grundlage für bessere Lebensbedingungen und gesteigertes Wohlbefinden angesehen werden.“ Der sechste Punkt lautet: „Die Gesundheit des einzelnen und die von Bevölkerungsgruppen sollte eindeutig Vorrang vor wirtschaftlichen Überlegungen haben.“ (Rechtschreibfehler im Original).
Aber immernoch gibt es zuwenig wissenschaftliche Bemühungen, synthetische Stoffe auf ihre Wirkungen zu untersuchen und grundsätzlich gegenüber Naturstoffen in den Hintergrund zu stellen. Ein gutes Beispiel bietet der Kunststoffzusatz Bisphenol A (BPA). Jahrelang schon vermuteten Umweltverbände und Verbraucherschutzorganisationen bei diesem hormonähnlich wirkendem Stoff eine negative Wirkung auf die Gehirnentwicklung, die Ejakulations- und Fortpflanzungsfähigkeit und einen Zusammenhang mit der Entstehung von Brustkrebs. Das staatliche amerikanische Gesundheitsinstitut NIH berichtet auf seiner Interpräsenz sogar von Tierstudien, die BPA zusätzlich in Verbindung mit Prostatakrebs, Verhaltensänderungen, Gewichtszunahme und Diabetes.Laut Spiegel Online hatte 2008 eine Untersuchung des staatlichen US-Gesundheitsinstitut NIH gezeigt, dass BPA schwere Auswirkungen auf die Entwicklung des Gehirns bei Föten und Neugeborenen haben kann. Anfang November 2009 gab der BUND bekannt, daß Bisphenol A in Babyschnullern vorhanden ist und von dort in den Blutkreislauf von Babys gelangen kann. Sofort nahmen, bis auf die Firma Phillips mit ihrer Marke AVENTIS, alle Hersteller und Drogeriemärkte BPA- belastete Produkte aus dem Programm. Nun publiziert das englische Magazin „Human Reproduction“ in seiner aktuellen Ausgabe vom 10. November 2009 eine Untersuchung von chinesischen und amerikanischen Forschern, daß Arbeiter, die in starkem Kontakt mit BPA bei ihrer Tätigkeit stehen, gravierende Erektions- und Ejakulationsprobleme aufweisen.
Es wäre mehr als wünschenswert, wenn vermehrt und eher Forschung eine gewichtigere Rolle im Umgang mit diesen synthetischen Stoffen einnehmen würde. Drei Jahre nach der Katastrophe von Tschernobyl waren mit dem Postulieren der Charta die gesundheitlichen Probleme von Mensch und Tier, die durch die Umweltfaktoren entstanden, sicherlich viel deutlicher. Doch es scheint, als hätten die sich der Charta verpflichteten 53 Mitgliedsländer die Entwicklung ein wenig verschlafen. Durch genmanipulierte Produkte, Nanotechnologie, Elektrosmog, etc.. sind die Zusammenhänge zwischen Umwelt und Krankheit viel komplexer und schwieriger zu erkennen geworden. Das Bewußtsein dafür scheint in der Bevölkerung und den involvierten Berufsgruppen zu wenig ausgeprägt.
Durch die globale Erwärmung werden voraussichtlich Herausforderungen wie eine erhöhte Zahl von Herz- Kreislauferkrankungen und das vermehrte Blühen der Pflanzen eine Verstärkung von allergischen Problematiken auf uns zukommen.
Umweltschutz ist sicherlich eine wichtige Voraussetzung, um mehr Lebensqualität für alle Lebewesen zu gewährleisten und die Kosten auf dem Gesundheitssektor zu minimieren. (Heilpraktiker Thorsten Fischer, 15.11.2009)
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