Darm sollte für die Spiegelung möglichst sauber sein
Die Darmspiegelung gilt als wichtigste Methode zur Früherkennung von Darmkrebs. Für ein aussagekräftiges Ergebnis ist es jedoch wichtig, dass der Darm im Vorfeld so gut wie möglich gereinigt wird. Darauf weisen Experten im Vorfeld des Kongresses Viszeralmedizin 2016 in Hamburg hin. Die Vorbereitung beginnt bereits einige Tage vor dem Termin mit einer Ernährungsumstellung und der Einnahme von Abführmitteln.
Effektivste Methode in der Darmkrebsvorsorge
Die Darmspiegelung (Koloskopie) stellt nach Angaben der Deutschen Krebsgesellschaft e.V. die wichtigste und aussagekräftigste Untersuchung zur Früherkennung und Diagnose von Darmkrebs dar. Mithilfe eines Endoskops (auch Koloskop genannt) kann der Arzt das Innere des Darms betrachten und die Darmschleimhaut nach Auffälligkeiten untersuchen. Zudem können mit dem speziellen Instrument bei Verdacht auf Veränderungen Gewebeproben entnommen und Wucherungen der Schleimhaut (Darmpolypen) abgetragen werden.
Verlässliche Ergebnisse nur bei gereinigtem Darm
Damit die Untersuchung durchgeführt werden kann, muss der Darm vorher gründlich gereinigt werden. Darüber informiert die Deutsche Gesellschaft für Gastroenterologie, Verdauungs- und Stoffwechselkrankheiten (DGVS) in einer aktuellen Mitteilung anlässlich des „Viszeralmedizin 2016“ hin.
„Denn wenn der Darm nicht optimal vorbereitet ist, können wir die Strukturen der Darmwand nicht verlässlich beurteilen“, so der Vorsitzende der DGVS-Sektion Endoskopie, Professor Dr. med. Alexander Meining. Darmpolypen, die sich zu bösartigen Krebsgeschwüren entwickeln können, würden dann möglicherweise nicht entdeckt, wodurch im Zweifelsfall eine erneute Untersuchung notwendig wird, so die Warnung des Experten.
Vorbereitung beginnt vier Tage vor der Untersuchung
Um sich optimal vorzubereiten, sollten Patienten schon vier Tage vor dem Termin kein ballaststoffreiches Gemüse und Vollkorn-Produkte mehr essen. Am Tag vor der Koloskopie beginnt das Fasten: „Am Mittag eine klare Brühe und ab dann nur noch trinken“, erklärt Meining. Am frühen Abend des Vortags werde die erste Dosis einer Poly-Ethylen-Glykol-Lösung (kurz: PEG) als Abführmittel eingenommen. Am nächsten Morgen bzw. etwa drei Stunden vor der Spiegelung folgt die zweite Dosis der Lösung, so die Empfehlung der DGVS.
„Eine Metaanalyse aus dem vergangenen Jahr zeigt ganz deutlich, dass sich mit PEG-Lösungen, auf zwei Tage verteilt, die besten Ergebnisse erzielen lassen“, berichtet Meining. Da die Lösung nicht besonders gut schmeckt, sollte sie dem Experten zufolge am besten schnell und eiskalt getrunken werden. Parallel sei es ratsam, jeweils zwei Liter klare Säfte, Wasser oder Früchtetee zu trinken. Süße Getränke könnten dabei auch gegen das Hungergefühl helfen. (nr)
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