Nur noch 156 gesetzliche Krankenkassen im Jahr 2011
14.02.2011
Die Anzahl der gesetzlichen Krankenkasse ist seit den 70 Jahren kontinuierlich gesunken. Gab es noch 1970 1815 verschiedene Kassen, so ist die Anzahl bis heute 2011 auf 156 zusammen geschrumpft.
Zunächst fanden in den allermeisten Fusionen innerhalb der einzelnen Krankenkassenverbunde (z.B. AOK, BKK) statt. Einzelne Krankenkasse schlossen sich in Städten und Regionen zusammen. Später fanden Zusammenschlüsse auch auf überregionaler und Städte übergreifender innerhalb der Verbunde statt. Später folgten dann auch Bundesländer-übergreifende und ab 2009 auch Krankenkassenübergreifende Fusionen statt. Den ersten übergreifenden Verbund bildete die Techniker Krankenkasse mit der IKK- Direkt.
Bis heute existieren lediglich nur noch 156 Krankenkassen, wobei die 32 größten gesetzlichen Krankenkassen rund 90 Prozent der Kassenpatienten versorgt. Die restlichen Krankenkassen decken damit nur noch 10 Prozent des gesetzlichen Krankenkassenmarktes ab. Weitere 10 Prozent sind in den Privaten Krankenversicherungen Mitglied.
Im Jahre 2009 wurde ein einheitlicher Krankenkassenbeitragssatz im Zuge der Schaffung des Gesundheitsfonds eingeführt. Heute liegt der paritätisch finanzierte Beitragssatz bei 15,5 Prozent. Vor dem Einheitssatz haben die Krankenkassen untereinander hauptsächlich durch unterschiedliche Beitragssätze miteinander konkurriert. Seit der Gesundheitsreform zum Jahreswechsel 2011 sollen die Kassen hauptsächlich mit speziellen Gesundheitsleistungen und der Höhe des Zusatzbeitrages in den Wettbewerb treten. Derzeit verlangt nur eine Minderheit der Kassen einen Zusatzbeitrag. Insgesamt 13 Krankenkasse erheben Zusatzbeiträge. Im Schnitt verlangen die Kassen einen zusätzlichen Beitrag von acht Euro.
Die Anzahl der sogenannten „geöffneten Krankenkassen“ beträgt derzeit 111. Die übrigen sind nur für die Beschäftigten zugehöriger Betriebe/Arbeitgeber geöffnet. In diesem Bereich wird es in Zukunft sehr wahrscheinlich zu den meisten Fusionen kommen. Gesundheitsökonomen gehen davon aus, dass sich die Anzahl der Kassen auch in diesem Jahr deutlich weiter minimieren werden. Zahlreiche Krankenkassen kündigen schon jetzt eine Fusion an.
Derzeit sind rund 70 Millionen Menschen in der Gesetzlichen Krankenkasse krankenversichert. Darunter sind auch beitragsfreie Familienangehörige in der Familienmitversicherung. Die Barmer GEK ist derzeit die größte Krankenkasse mit rund 8,5 Millionen Mitgliedern. Nachfolgend ist die Deutsche Angestellten Krankenkasse (DAK) mit 6,4 Millionen Mitgliedern und die Techniker Krankenkasse mit 7,6 Millionen. (sb)
Bild: Rainer Sturm / pixelio.de
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