Packesel Schulkind: Richtiges Tragen erleichtert die Ranzen-Last. Rückenschmerzen beginnen mit der Einschulung
01.03.2011
Vollgepackte Ranzen machen Kindern das Leben schwer. Laut einer DAK-Umfrage unter Kinderärzten haben Rückenschmerzen beim Nachwuchs in den letzten zehn Jahren zugenommen. „Die Ranzen sind nicht nur voll, sondern werden oft falsch getragen“, sagt DAK-Arzt Dr. Jan Helfrich. „Gegen die vielen Hefte und Bücher ist wenig auszurichten. Aber man kann an der Tragetechnik arbeiten und den Rücken durch Sport stärken.“
Leichtgewichte bevorzugt
Das Eigengewicht des Ranzens sollte so gering wie möglich sein. „Gepackt darf er später nicht mehr als zehn bis zwölf Prozent des Körpergewichtes wiegen“, erklärt Dr. Helfrich. „Im Idealfall ist der Ranzen am Rücken gepolstert und nicht breiter als die Schultern des Kindes.“ Wichtig sind verstellbare, gepolsterte und breite Riemen, die den Druck gleichmäßig auf die Schultern verteilen. Übrigens: Gute Ranzen tragen das GS-Zeichen für geprüfte Sicherheit und erfüllen die DIN-Norm 58124.
Das A und O – die Tragetechnik
Beim Tragen gilt: Der Ranzen muss dicht am Körper sitzen. Die Oberkante bildet eine Linie zur Schulter. „Häufig werden die Riemen zu lang getragen“, weiß der DAK-Experte. „Der Ranzen rutscht dann nach hinten und zieht ins Hohlkreuz. Die Folge sind Rückenschmerzen und Haltungsschäden.“ Um sicher zu gehen, dass der Tornister auch im gefüllten Zustand hält, was er verspricht, sollte er am besten gleich beim Kauf mit Büchern gefüllt werden. Faustregel fürs Packen: Schwere Bücher an den Rücken, Hefte und leichte Utensilien in die vorderen Fächer.
Starke Schultern durch Bewegung
Um Haltungsschäden vorzubeugen und Kinder stark für die Schule zu machen, ist Aktivität angesagt. „Mangelnde Bewegung und eine zu schwache Muskulatur sind die häufigsten Gründe für Rückenschmerzen“, weiß Dr. Helfrich. Sein Rat: „Planen Sie für die Freizeit möglichst viel Bewegung ein. Am besten sind Sportarten wie Turnen, Schwimmen, Rad fahren – oder einfach der Besuch auf dem Bolzplatz. (pm)
Bild: S. Hofschlaeger / pixelio.de
Autoren- und Quelleninformationen
Wichtiger Hinweis:
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.