Lungenkrebs: Rauchen mindert Therapieerfolg deutlich
07.06.2011
Wer trotz der Diagnose Lungenkarzinom (Lungenkrebs) weiter raucht, mindert deutlich seine Heilungs- und Überlebenschance. Das berichtetet die Deutsche Gesellschaft für Pneumologie und Beatmungsmedizin und beruft sich dabei auf zahlreiche wissenschaftliche Studien.
Viele Patienten können trotz Lungenkrebs das Rauchen nicht aufgeben. Dabei mindert sich die Chance aufs Überleben deutlich, wie Lungenfachärzte der Deutschen Gesellschaft für Pneumologie und Beatmungsmedizin (DGP) in Berlin erklärten. Patienten, die das Rauschen in einem frühen Lungenkrebs-Stadium aufgeben, haben laut Untersuchungen deutlich bessere Überlebenschancen, als Raucher. Wer demnach die Nikotin-Sucht erfolgreich bekämpft und abstinent lebt, kann von einer relativen Chance von 70 Prozent ausgehen, die folgenden fünf Jahre zu überleben. Wer weiter raucht, kann nur mit einer Überlebenschance von 30 Prozent rechnen, erläutert Prof. Dr. Helmut Teschler, Ärztlicher Direktor der Ruhrland-Klinik am Universitätsklinikum Essen. Daher sollte die Devise lauten, sofort den Konsum zu stoppen. Zu ähnlichen Ergebnissen sind Forscher auch bei weiteren Krebserkrankungen gelangt. Statistischen Auswertungen bei Karzinomen des Mundes, Hals, Rachen oder Nasenbereiches zeigten eine massive Senkung der Lebenserwartung. Der Therapieerfolg mindert sich deutlich.
Sauerstoffgehalt im Blut ist abgesenkt
Rauchen verringert den Sauerstoffgehalt im Blut. In Folge dessen fehlten im Blut sogenannte Sauerstoff-Radikale, die eigentlich für den Effekt für die Strahlentherapie vermitteln. Zusätzlich begünstigt das Rauchen den Wachstum der Krebstumore. Somit steigert sich auch die Wahrscheinlichkeit, dass der Tumor Metastasen bildet oder ein bereits erfolgreich bekämpfter Tumor zurück kommt. "Rauchende Patienten berichten von größeren Schmerzen, mehr Atemnot und Erschöpfungsanzeichen, das weiß ich aus langjähriger Erfahrung an meiner Klinik", mahnt der Lungenspezialist.
46.000 Neuerkrankungen jedes Jahr
Lungenkrebs, der durchs Rauchen verursacht wird, unterscheidet sich von der selteneren Variante, die auch Nichtrauchern trifft. Das fanden Forscher vom British Columbia Cancer Research Center in Vancouver unlängst heraus. Etwa 46.000 Menschen erkranken jedes Jahr in Deutschland neu an einem Bronchialkarzinomen. In rund 90 Prozent wäre der Ausbruch zu verhindern gewesen, wenn Betroffene nicht geraucht hätten. (sb)
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Bildnachweis: Thorsten Freyer / pixelio.de
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