Aktionsplan für Menschen mit Behinderung greift zu kurz: Sozialverband VdK: "4000 Jobs sind zu wenig für 180.000 Arbeitslose"
15.06.2011
Als "zu unverbindlich" bezeichnete die Präsidentin des Sozialverbands VdK Deutschland, Ulrike Mascher, den heute im Kabinett verabschiedeten "Nationalen Aktionsplan zur Umsetzung der UN-Konvention über die Rechte der Menschen mit Behinderung".
Der Plan enthalte keine rechtlichen Garantien und drohe deshalb zu einer gut gemeinten Absichtserklärung zu verkümmern, kritisierte Mascher. "Solange die Mehrheit der 9,6 Millionen Menschen mit Behinderung in Deutschland Schwierigkeiten hat, problemlos in Ämter, Arztpraxen, Kinos und Theater zu gelangen oder öffentliche Verkehrsmittel hindernisfrei zu nutzen, ist das Ziel einer gleichberechtigten Teilhabe im Alltagsleben für diese große Bevölkerungsgruppe noch lange nicht erreicht", erklärte die VdK-Präsidentin.
"Als Tropfen auf den heißen Stein" bezeichnete Mascher das Ziel der Bundesregierung, 4000 neue altersgerechte Jobs für schwerbehinderte Menschen über 50 Jahre zu schaffen. Angesichts von über 180.000 arbeitslosen Schwerbehinderten und einer im Vergleich zum Vorjahr steigenden Arbeitslosigkeit dieses Personenkreises, sei die Initiative der Bundesarbeitsministerin "bei weitem nicht ausreichend", um die Beschäftigungschancen der Betroffenen deutlich zu erhöhen. (Michael Pausder)
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