Die Krankenkassen DAK und BKK Gesundheit haben erneut Verhandlungen für einen Zusammenschluss aufgenommen
24.08.2011
Die Kassen BKK Gesundheit und die Deutsche Angestellten Krankenkasse DAK planen erneut eine Fusion. Wie ein Sprecher der beiden Krankenversicherungen mitteilte, wurden bereits erste Verhandlungen aufgenommen. Gegenüber der Nachrichtenagentur „dpa“ bestätigte der Sprecher einen Artikel des „Dienstes für Gesellschaftspolitik“, der bereits auf die Fusionsabsichten hinwies.
Die Krankenkassen DAK und BKK Gesundheit prüfen erneut einen Zusammenschluss, das teilte ein Sprecher beider Kassen am Mittwoch mit. Sofern die aufgenommenen Verhandlungen erfolgreich verlaufen, wollen beide Verwaltungsräte noch bis zum Ende diesen Jahres der Fusion zustimmen.
Schon im letzten Jahr bemühten sich beide Kassen um eine Fusion. Damals scheiterten die Verhandlungen überraschend, weil sich interne Ausschüsse der BKK Gesundheit dagegen ausgesprochen hatten. Beide Krankenkassen gelten als finanziell angeschlagen und erheben seit einiger Zeit neben den regulären Beiträgen einen Zusatzbeitrag in Höhe von 8 Euro monatlich. Nicht zuletzt aufgrund der Zusatzbeiträge verloren die DAK und BKK Gesundheit einen erheblichen Anteil ihrer Mitglieder, da diese von ihrem Sonderkündigungsrecht Gebrauch machten. So sank beispielsweise die Mitgliederzahl der BKK Gesundheit von damals (2009) 1,5 Millionen auf etwa 880.000 Mitgliedern (2010). Daraufhin war die BKK Gesundheit gezwungen, einen Zusatzbeitrag einzurichten, der abermals heftige Mitgliederverluste verursachte. Ähnlich erging es der DAK, weil auch hier die Zuweisungen aus dem Gesundheitsfonds nicht mehr ausreichten. Der angepeilte Name könnte „DAK Gesundheit“ lauten. Bereits bei den ersten Verhandlungen wurde der neue Kassenname als Arbeitstitel verwandt.
In der DAK sind etwa 5,8 Millionen Menschen krankenversichert, bei der BKK Gesundheit fast rund 800.000. Scheitern die Gespräche nicht wie beim letzten Mal, könnte die „DAK Gesundheit“ die drittgrößte Krankenkasse Deutschlands hinter der Barmer GEK und der Techniker Krankenkasse werden. In der Zwischenzeit hat sich die DAK finanziell saniert. Nach eigenen Angaben konnte die Deutsche Angestellten Krankenkasse im ersten Quartal 2011 einen Überschuss von gut 188 Millionen Euro erwirtschaften. Das Jahr 2010 konnte die Krankenkasse mit einem Überschuss von 60 Millionen Euro erzielen. Die erfreulichen Zahlen dürften ein neues Argument für die BKK Gesundheit bedeuten. Ob durch eine Fusion die unbeliebten Zusatzbeiträge wegfallen, ist derzeit noch fraglich. (sb)
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