Operation zur Entfernung eines 90 Kilogramm Tumors geplant
24.08.2011
Seit dreißig Jahren wächst am Bein des Vietnamesen Duy Hai ein Tumor. Mit Hilfe amerikanischer Mediziner soll der mittlerweile rund 90 Kilogramm schwere Tumor nun im November entfernt werden.
Der 31-jährige Vietnamese leidet quasi schon sein ganzes Leben unter dem täglich wachsenden Geschwür an seinem rechten Bein. Allein im vergangenen Monat ist der Umfang des Tumors laut Aussage der Ärzte um rund zehn Zentimeter gewachsen. Nachdem die vietnamesischen Experten im vergangenen Monat keine Möglichkeit gefunden haben, den Tumor zu entfernen, wurden nun amerikanische Spezialisten um Unterstützung gebeten, erklärte Le Hoang Minh, Direktor der Krebsklinik in Ho-Chi-Minh-Stadt. Im November wollen die US-Mediziner nach Vietnam reisen, um in einem bis zu 14 Stunden dauernden Eingriff den riesigen Tumor zu entfernen.
Erhebliche gesundheitliche Belastungen des Patienten
Für den jungen Vietnamesen bringt der 90 Kilogramm schwere Tumor an seinem Bein erhebliche gesundheitliche Beeinträchtigungen mit sich. Der ansonsten eher schmächtige Duy Hai habe durch die zusätzliche Last bereits Schäden an Hüfte und Wirbelsäule erlitten und leide zudem unter Atemnot, erläuterte der Direktor der Krebsklinik, Le Hoang Minh. Den Ärzten zufolge quält Duy Hai der größte Tumor, der in Vietnam jemals entdeckt wurde. Eine Entfernung des Geschwürs sei den vietnamesischen Ärzten im vergangenen Monat nicht möglich gewesen, da der Tumor von wichtigen Blutgefäßen genährt wird und das Risiko des Eingriff daher nicht zu verantworten schien, erklärte der Direktor der Krebsklinik in Ho-Chi-Minh-Stadt. Die Mediziner haben daher amerikanische Experten um Unterstützung bei dem Eingriff gebeten. Dieser wird mit Hilfe der US-Mediziner voraussichtlich im November erfolgen, wobei im Zuge einer acht- bis 14-stündigen Operation das bis dahin vermutlich deutlich mehr als 90 Kilogramm schwere Geschwulst entfernt werden soll.
Für den 31-jährigen Duy Hai könnte damit eine lebenslange Leidensgeschichte ihrem Ende entgegen gehen. Allerdings bleibe bis November immer noch „eine lange Wartezeit auf die Operation“ und er wünsche sich, „die ausländischen Ärzte könnten früher kommen, um zu helfen“, erklärte Duy Hai. Vietnamesische Ärzte hatten bereits vor 14 Jahren einen Versuch unternommen, das Wachstum des Tumors durch eine Amputation am Knie zu stoppen – ohne Erfolg. Weitere Eingriffe kamen für den junge Vietnamesen bisher nicht in Frage, da seine Familie in Armut lebt und nicht über die benötigten finanziellen Mittel verfügt. Auch für den jetzigen Eingriff hätte der Duy Hai eigentlich nicht genügend Geld, zumal die Experten aus Amerika eingeflogen werden müssen. Doch das Krankenhaus in Ho-Chi-Minh-Stadt hat sich bereit erklärt, die Kosten zu übernehmen.
In den vergangenen Jahren wurde mehrfach über die Entfernung unglaublich großer Tumore berichtet, wobei unter anderem im Jahr 2007 einem Mann in China ein 15 Kilogramm Geschwür aus dem Gesicht und im Jahr 2009 einer Frau aus Saudi-Arabien ein 18 Kilogramm Tumor aus dem Beckenbereich entfernt wurde. Die Betroffenen kommen meist aus Ländern mit relativ schlechter medizinischer Versorgung, da hier oftmals keine rechtzeitige Behandlung der Erkrankung erfolgt und die Geschwulste anschließend eine Größe erreichen, bei der auch die operative Entfernung ein erhebliches gesundheitliches Risiko darstellt. Zudem ist das weniger gut ausgebildete medizinische Personal vor Ort häufig nicht dazu in der Lage, derart komplizierte Eingriffe durchzuführen. (fp)
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