Jeder dritte Mensch in Deutschland fühlt sich chronisch krank
04.11.2011
Laut einer repräsentativen Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Forsa im Auftrag der Techniker-Krankenkasse (TK) fühlt sich jeder dritte befragte Deutsche chronisch krank. Aufgrund eines vorhandenen oder vermeintlichen chronischen Leidens befindet sich jeder Dritte in (dauerhafter) ärztlicher Behandlung.
Während der Forsa-Befragung sagte etwa ein Drittel (37 Prozent) der Umfrageteilnehmer, sie leiden an einer chronischen Krankheit und sind daher in fortlaufender medizinischer Behandlung. Laut Studienergebnissen leben besonders viele chronische Patienten in den Ostdeutschen Bundesgebieten. Dort sagten 48 Prozent der befragten Menschen, sie leiden an einem chronischen Leiden wie Diabetes oder Reizmagen. In den Bundesländern Mecklenburg-Vorpommern, Berlin und Brandenburg gaben 40 Prozent an, sie leiden an mindestens einer chronischen Krankheit. In den Ländern Thüringen, Sachsen-Anhalt und Sachsen gaben selbiges 49 Prozent der Befragten an. In Westdeutschland sagten hingegen nur 35 Prozent, sie haben ein chronisches Leiden.
Arbeitslose leiden häufiger an chronischen Erkrankungen
Ein Unterschied ergab sich nicht nur zwischen Ost und West, sondern auch zwischen Berufstätigen und Erwerbslosen. In Gesamtdeutschland leiden 25 Prozent der Erwerbstätigen an chronischen Erkrankungen. Arbeitslose sagten zu 50 Prozent, sie sind Chroniker. Werden die Umfragedaten aus den ostdeutschen Gebieten mit der Erwerbslosenquote verglichen, gilt es zu beachten, dass die Arbeitslosenrate im Osten auch nach 22 Jahren nach der Wiedervereinigung höher liegt als im Westen.
Alleinsein macht krank
Ergebnisunterschiede ergaben sich auch in den Altersstrukturen und Lebenssituationen. Jüngere Menschen zwischen dem 20. und 30. Lebensjahr leiden zu 25 Prozent an dauerhaften Leiden. Wer alleine lebt, leidet zudem laut Studienergebnisse häufiger an Dauerleiden. 45 Prozent der Alleinstehenden sagten, sie seien chronisch krank. Wer in Vier-Personen-Haushalten lebt, leidet in nur 23 Prozent der Fällen an einer chronischen Krankheit.
Mit chronischen Krankheiten werden Leiden bezeichnet, die aus einem Ereignis resultieren bei dem ein fortlaufender degenerativer Prozess stattfindet oder eine Behinderung erfolgte. Können Patienten keine Genesung erfahren und die Ursache nicht beseitigt werden, kommt es zu einer Chronifizierung des Leidens. Zu den chronischen Krankheiten gehören beispielsweise Gicht, Koronare Herzkrankheiten, Diabetes, Schlaganfall, Rheuma, Morbus Chron oder auch Demenz. Laut offiziellen Schätzungen leiden in Deutschland allein 1,2 Millionen Menschen an Alzheimer und etwa 50 Prozent werden einmal in ihrem Leben eine Herzkrankheit erleiden und daran versterben. 25 Prozent der Menschen werden laut Experten an einem bösartigen Tumor erkranken. Für die repräsentative Umfrage der Techniker Krankenkasse wurden etwa 1000 Menschen unterschiedlichen Geschlechts und Alters in ganz Deutschland befragt. (sb)
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