Frauen können nach der Geburt wieder langsam mit Sport anfangen
21.11.2011
Nach der Geburt fällt es vielen Frauen schwer, wieder in Form zu kommen. Das Kind ist da, aber der Bauch bildet sich nur langsam zurück. Sofern Hebamme und Arzt keine Bedenken äußern, können Frauen bereits nach vier bis sechs Wochen nach der Geburt wieder langsam mit dem Sport beginnen. Prof. Ingo Froböse vom Zentrum für Gesundheit der Deutschen Sporthochschule Köln rät: „Mütter sollten es kurz nach der Geburt aber nicht übertreiben, längere Spaziergänge können ein guter gesunder Einstieg sein.“ Da der weibliche Körper durch Schwangerschaft und Geburt stark belastet wird, ist es wichtig, dem Körper ausreichend Zeit zur Regeneration zu geben. Sanfte Übungen zum Stärken des Beckenbodens und der Rücken- und Bauchmuskulatur sind geeignet.
Welche Übungen sind für junge Mütter geeignet?
Nach einer Geburt ist der Körper enorm geschwächt. „Starten Sie deswegen nicht von Null auf Hundert. Zehn Minuten leichte Dehnübungen für Bauch und Rücken alle zwei Tage reichen zu Beginn schon aus“, berichtet Prof. Froböse. Schon 20 bis 30 Minuten tägliche Bewegung , wie z.B. ausgedehnte Spaziergänge an der fischen Luft, würden ausreichen, um wieder in Form zu kommen.
Um einer Beckenbodenschwäche vorzubeugen, gibt es Rückbildungskurse. Erste Übungen werden den Frauen häufig noch im Krankenhaus von den Hebammen gezeigt. Nach etwa acht Wochen kann mit Yoga, Pilates Übungen oder Kangatraining begonnen werden, sofern Hebamme und Arzt keine Einwände haben. Froböse berichtet: „Nach zwei bis drei Monaten ist auch Training zum Beispiel im Fitnessstudio in Ordnung. Besonders gut sind dann Kniebeugen oder Trainingsgeräte wie die Beinpresse." Bei Kaiserschnitten gilt besondere Vorsicht. Betroffene Mütter sollten ihr Sportprogramm unbedingt mit einem Arzt abstimmen. Bevor die Kaiserschnittnarbe nicht vollständig geheilt ist, sollte an sportliche Betätigung aber nicht gedacht werden.
Gesund für Mutter und Kind
Da ein Säugling rund um die Uhr Betreuung benötigt, bleibt jungen Müttern oft nur die Möglichkeit, ihr Kind mitzunehmen. Der Kinderwagen kann so zum Sportgerät werden, das die Mutter beim Walken oder leichtem Joggen vor sich her schieben. Relativ neu ist das Kangatraining, dessen Name sich von dem Känguru „Kanga“ aus „Winnie Pooh“ ableitet. Bei dieser Trainingsmethode wird das Kind in eine Tragehilfe vor den Bauch gesetzt, so dass es seiner Mutter ganz nah ist. Bei den Übungen, die die Ausdauer steigern und die Beckenbodenmuskulatur und allgemein die Muskeln stärken sollen, hat nicht nur die Mutter Spaß. (ag)
Bild: Matthias Balzer / pixelio.de
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