Die Deutsche BKK will den Zusatzbeitrag ab September 2012 wieder abschaffen
16.01.2012
Der Verwaltungsrat der Deutschen Betriebskrankenkasse BKK beschloss in seiner Sitzung am letzten Freitag die Abschaffung des Zusatzbeitrags zum 30. September 2012. Augrund der guten Konjunkturlage, Einsparungen im Arzneimittelbereich sowie neuer Rabattverträge entfalle der Zusatzbeitrag laut Krankenkasse. Damit folgt die Kasse dem Beispiel anderer Mitbewerber, die bereits zum zweiten Quartal ihren Zusatzbeitrag abschaffen.
Überschuss von 58 Millionen Euro erwirtschaftet
Der Vorstandsvorsitzender der Deutschen BKK , Achim Kolanoski berichtet: „Die Deutsche BKK hat gut gewirtschaftet und Rücklagen aufgebaut. Deshalb kommen wir künftig ohne Zusatzbeitrag aus.“ Laut Angaben der Kasse schloss sie das Jahr 2011 mit einem Überschuss in Höhe von 58 Millionen Euro bei einem Umsatz von 2,5 Milliarden ab.
Dank der guten Konjunkturlage, weiterer Einsparungen im Arzneimittelbereich sowie neuer Rabattverträge könne die Deutsche BKK nun auf den Zusatzbeitrag verzichten, der seit Februar 2008 in Höhe von acht Euro erhoben wird. Der Vorstandsvorsitzende sieht das Finanzierungsinstrument, das im Rahmen der Gesundheitsreform eingeführt wurde, als gescheitert an: „Der Zusatzbeitrag lenkt den Fokus der Versicherten auf den Preis. Im Wettbewerb der Krankenkassen sollte es aber um die besten Leistungen gehen.“ Die Deutsche BKK setzt deshalb auf zusätzliche Leistungen, wie eine kostenlose Auslandsversicherung und eine Facharzthotline für ihre Versicherten.
Abschließend entscheidet jedoch das Bundesversicherungsamt (BVA) als oberste Überwachungsbehörde. Daher gilt der Beschluss des Verwaltungsrates auch nur "unter Vorbehalt", wie die Deutsche BKK betonte.
Experten gehen davon aus, dass bereits ab 2013/2014 viele Krankenkassen wieder auf den zusätzlichen Beitrag angewiesen sein werden. Durch die anhaltende Euro-Krise wird ein starkes Abflauen der Wirtschaftsleistung in Deutschland erwartet, was sich auch im Gesundheitssystem bemerkbar machen wird. (ag)
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