17 Prozent der Menschen in Deutschland leben im Schimmel
09.03.2012
Entdecken Mieter Schimmel in den eigenen vier Wänden, so hat sicher dieser in vielen Fällen bereits beachtlich ausgeweitet. Der gesundheitliche Schaden für die Bewohner findet bereits lange Zeit vor der Erstentdeckung statt. In manchen Fällen leiden Betroffene ein Leben lang an chronischen Folgeerkrankungen. Dennoch sind sich viele Menschen der Gesundheitsgefahr nicht bewusst oder nehmen die Folgen der Schimmelpilze nicht ernst. Einfache Vorsichtsmaßnahmen können das Risiko von Schimmelbildung vermindern.
Die Gefährlichkeit von Schimmel wird von den meisten Bundesbürgern unterschätzt. Dabei gehen von den meist an feuchten Wänden festsitzenden Schimmelpilze zahlreiche gesundheitliche Gefahren aus. Laut einer Studie des Marktforschungsinstitut „Innofact“ im Auftrag des Wohnungssuche-Portals „Immowelt“ an der über 1000 Menschen teilnahmen, leben etwa 17 Prozent aller Einwohner in Deutschland in einer von Schimmel befallenen Wohnung oder Haus. Da sich die schimmeligen Stellen meist an dunklen und nicht sofort sichtbaren Ecken befinden, dürfte die Quote laut Experten bei weitem höher liegen, als in der Umfrage ermittelt.
Viele unterschätzen die Gefahr von Schimmel
Dennoch sehen viele keine nennenswerte Gefahr in den schädlichen Pilzen. Jeder neunte Umfrageteilnehmer gab ab, dass sich Schimmel „überhaupt nicht“ oder „nur leicht“ auf die Gesundheit der Bewohner auswirkt. Dabei kann schon minimal vorhandener Schimmel zu Übelkeit und Erbrechen, Kopfschmerzen, Müdigkeit und Konzentrationsschwierigkeiten führen. In schweren Fällen leiden Betroffene an chronischen Atemwegserkrankungen wie Asthma, Störungen des Immunsystems oder Allergien.
Feuchtigkeit provoziert Bildung von Schimmel
Eine feuchte Umgebung in Gebäuden ist die Hauptursache für die Entstehung von giftigen Schimmelpilzen. Die Pilze finden an den feuchten Wänden ein reichhaltiges „Nahrungsangebot“ in Tapeten, Holz, Gips, Wandbeschichtungen oder Kleister. Daneben siedelt sich Schimmel auch in Bodenbelägen, Teppichen, Büchern, Kleidung oder Staub an. Feuchtigkeit wird vor allem durch falsches Lüften oder künstlicher Luftfeuchtigkeit provoziert. In den allermeisten Fällen tritt der Pilz zuerst im Badezimmer auf, da durch das Duschen oder Baden eine konstante hohe Luftfeuchtigkeit vorherrscht. Daneben sind häufig Schlafzimmer betroffen, weil viele Menschen auch im Winter auf das Anstellen der Heizung verzichten und somit die Bildung von Schimmel forcieren.
Einfache Vorsichtsmaßnahmen
Um Schimmel vorzubeugen, reichen meist einfache Maßnahmen aus. Die Wohnbereiche und Küche sollten eine Raumtemperatur von konstant 20 Grad Celsius haben. Im Bad reichen 21 Grad und das Schlafzimmer kann mit 16 Grad in der Nacht etwas kühler sein. Mindestens einmal am Tag sollte ein Querlüften eingelegt werden. Das Lüften sollte bei jedem Wetter unternommen werden, weil die kalte Außenluft meist trockener ist, als die warme Luft im Zimmer. Wurde Schimmel bereits entdeckt, sollte ein Fachmann Schimmel umgehend entfernen, damit sich der Pilz nicht weiter ausbreiten kann. (sb)
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Bild: Infrogmation, Wikipedia.
Autoren- und Quelleninformationen
Wichtiger Hinweis:
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.