Die Kraft der Natur: Grünes Blattgemüse verbessert die Sehkraft der Augen
13.03.2012
Wer grünes Blattgemüse zusich nimmt, soll damit seine Sehkraft schärfen. Lutein und Zeaxanthin seien dabei die entscheidenden Inhaltsstoffe, die sich positiv auf die Makula des Auges auswirken, wie Ärzte aus Jena berichten. Sie berufen sich dabei auf eine aktuelle US-Studie.
Grünkohl, Spinat, Brokkoli und Co. schützen die Sehkraft
Grünes Blattgemüse enthält Stoffe, aus denen die Makula besteht. Wer viel Spinat, Grünkohl und Brokkoli zusich nimmt, soll damit dem Verschleiß des gelben Fleckens entgegen wirken. „Die Makula, auch gelber Fleck genannt, ist die Stelle des schärfsten Sehens auf der Netzhaut. Sie ist nur 1,5 Millimeter groß und hat einen hohen Anteil an Makula-Pigment", erklärt der ehemalige Oberarzt der Jenaer Uni-Augenklinik Dr. Jens Dawczynski.
Hauptbestandteile der Makula sind Zeaxantin und Lutein. Beide sind vor allem in grünem Blattgemüse enthalten. Zuvor gingen Wissenschaftler davon aus, dass Beta-Carotin der bestimmende Inhaltsstoff der Makula sei, der hauptsächlich in Möhren enthalten ist. Zeaxantin und Lutein seien Abkömmlinge des Beta-Carotins, erklärt Dawczynski. Sie seien in erster Linie in grünem Blattgemüse enthalten. Auch Rucola und Weißkohl enthalten Lutein. Fünf Milligramm Lutein seien für gesunde Menschen eine geeignete Tagesdosis, rät Dawczynski. Menschen mit Makula-Problemen sollten zehn Milligramm täglich zusich nehmen. Diese Menge sei in 100 bis 150 Milligramm grünem Blattgemüse enthalten. Etwa ein Kilogramm Möhren oder 30 Orangen müssten verzehrt werden, um eine ähnliche Wirkung zu erzielen.
Grünes Blattgemüse und Fisch können gegen Verlust der Sehkraft wirken
Da der menschliche Körper nicht in der Lage ist, die Stoffe zum ständigen Aufbau des gelben Flecks selbst zu produzieren, müssen diese mit der Nahrung aufgenommen werden. Neben Lutein und Zeaxanthin sind auch Omega-3-Fettsäuren wichtig für die Augengesundheit. Sie sind vor allem in Fisch und Leinöl enthalten. Der Einfluss von Omega-3-Fettsäuren auf die Makula wurde auch in einer US-amerikanischen Studie bewiesen. Die Probanden, die deutlich mehr Fisch verzehrten und damit viele Omega-3-Fettsäuren zusich nahmen, zeigten ein deutlich vermindertes Risiko für Makula-Degenerationen. Diese gehört zu den häufigsten Ursachen von Altersblindheit.
Neben der Ernährung stellen die Gene einen wesentlichen Einflussfaktor dar. Beispielsweise könnte der Grüne Star (Glaukom) bei einer genetischen Vererbung kaum mit gesunder Ernährung aufgehalten werden. Umwelteinflüsse spielen ebenfalls eine wichtige Rolle. So schaden Rauchen und Übergewicht nicht nur allgemein der Gesundheit sondern wirken sich auch besonders negativ auf die Sehkraft aus. Auch die Arbeit am Computer ist sehr anstrengend für das Auge. Dawczynski rät deshalb zu ausreichend Pausen und dazu, den Blick zwischendurch in die Ferne zu richtigen.
Grünes Gemüse kann auch Osteoporose vorbeugen
Grünes Gemüse ist nicht nur zur Förderung der Augengesundheit geeignet, sondern kann auch Osteoporose vorbeugen. Brokkoli und Co. enthalten beispielsweise sehr viel mehr verwertbares Kalzium als Milchprodukte. Der regelmäßige Verzehr von Vollkornprodukten, Obst, Tofu und Sojabohnen, Nüssen, Fisch und Rosenkohl, Kefir und Joghurt ist unbedingt empfehlenswert. Auf koffeinhaltige Getränke wie Kaffee, Tee, Cola sollte dagegen verzichtet werden, da diese ungünstig auf den Kalziumhaushalt wirken zu Kalziummangel führen können.
Grünes Gemüse enthält zudem häufig mehr Eisen als Fleisch. Dies gilt beispielsweise für Spinat, der zwischen 3,5 und 4,1 Milligramm Eisen pro 100 Gramm beinhaltet. Fleisch verfügt dagegen nur über 1 bis 2,5 Milligramm Eisen pro 100 Gramm. Innereien enthalten zwar deutlich mehr Eisen, jedoch sind sie nur noch selten auf dem Speiseplan zu finden. Im Internet sind zahlreiche leckere vegetarische Gerichte mit grünem Blattgemüse zu finden. (ag)
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