Eifersucht ist nur indirekt durch Verhalten des Partners begründet
21.03.2012
Dominiert Eifersucht eine Partnerschaft, sollten sich Betroffene fragen, was wirklich dahinter steckt. Gründe dafür liegen oft in der eigenen Persönlichkeit und haben nichts mit dem Verhalten des Partners zu tun. Ein offenes Gespräch in der Partnerschaft kann in vielen Fällen gegen das Misstrauen helfen. Wird der Alltag jedoch massiv durch Eifersucht geprägt, sollte therapeutische Hilfe in Anspruch genommen werden, wie Experten erklärten.
Woher kommt die Eifersucht?
Häufig ist das Verhalten des Partners zwar der Auslöser für Eifersucht, die Ursache ist aber in der Regel in der eigenen Persönlichkeit begründet. Wer leidet, weil der Partner mit der attraktiven Bedienung spricht oder die Partnerin mit dem Tankwart redet, sollte sich unbedingt fragen, woher das Misstrauen kommt. „Es ist normal, sich Gedanken über den Partner zu machen, und auch darüber, mit wem er seine Zeit verbringt. Aber es ist nicht normal, dabei Wutgefühle und Aggressionen zu verspüren“, erklärt Elmar Basse, Psychologe und Paartherapeut aus Hamburg. Diese negativen Gefühle seien für eine Partnerschaft schädlich.
Der Psychologe erklärt, dass Betroffene sich zunächst selbst sagen sollten, dass kein Grund für Misstrauen vorhanden ist. „Gespräche mit dem Partner können dabei helfen, diese Gewissheit zu bekommen“, sagt Basse. Doch das gelingt nicht immer. „Viele wissen vom Kopf her, dass sie keinen Anlass zur Eifersucht haben, können aber trotzdem die negativen Gefühle nicht vermeiden.“ Deshalb sollten Eifersüchte dann alle negativen Gedanken beiseite schieben „Wenn man weiß, dass keine reale Gefahr besteht, dann ist so ein bewusster Gedankenstopp möglich“, erklärt der Psychologe. Wenn negative Gedanken aufkommen, sollten diese abgeblockt und sich anderen Dingen gewidmet werden.
In schwerwiegenderen Fällen ist die Konsultation eines Therapeuten unumgänglich. „Kann ein Betroffener an nichts anderes mehr denken, spioniert er dem Partner sogar nach und versucht ihn zu kontrollieren, ist das keine normale Form von Eifersucht“, erklärt Gritli Bertram, Sozialpädagogin aus Hannover. „In besonders schlimmen Fällen kann es zu Gewalttätigkeiten zwischen den Partner kommen. Deshalb ist es ratsam, bereits bei den ersten Anzeichen von krankhafter Eifersucht, einen Fachmann zu Rate zu ziehen. Häufig stecken überdimensionale Verlustängste und ein geringes Selbstwertgefühl dahinter.“ (ag)
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Wichtiger Hinweis:
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.