Pille soll zu 75 Prozent vor einer HI-Infektion schützen
11.05.2012
Die amerikanische Arznei- und Lebensmittelaufsicht (FDA) prüft derzeit die Zulassung der ersten Anti-HIV-Pille, deren Einnahme das Infektionsrisiko deutlich senken soll. Bislang schützten lediglich Kondome vor einer Ansteckung mit dem HIV-Virus.
Neue Pille soll HIV-Ansteckungsrisiko um bis zu 75 Prozent reduzieren
AIDS zählt noch immer zu den heilbaren Erkrankungen. Im Gegensatz zu vielen anderen durch Viren übertragene Krankheiten tritt AIDS nicht nur in bestimmten Regionen sondern als Pandemie auf. Zwar wurden dank intensiver Forschung große Fortschritte Bereich der medikamentösen Therapie erzielt, die den Ausbruch von AIDS nach einer HIV-Infizierung hinauszögern können, jedoch scheint eine vollständige Genesung noch in weiter Ferne.
Nun hat ein Ausschuss US-amerikanischer Experten eine Empfehlung für die Zulassung der ersten Anti-HIV-Pille gegenüber der FDA ausgesprochen. Die Pille „Truvada“, die vom Pharmaunternehmen Gilead Sciences produziert wird, soll präventiv vor der Ansteckung mit HIV schützen. Nachdem die 22 unabhängigen Experten eine elfstündige Sitzung sowie weitere Anhörungen absolviert hatten, sprach sich die Mehrheit am Donnerstag für die kommerzielle Einführung der Anti-HIV-Pille aus. Zwar ist die Empfehlung der Kommission für die FDA nicht bindend, jedoch befolgt sie diese in der Regel.
Im Rahmen einer klinischen Studie zeigte sich, dass „Truvada“ das Infektionsrisiko bei Heterosexuellen mit einem seropositiven Partner um bis zu 75 Prozent verringert. Das Medikament wird bereits zusammen mit anderen Medikamenten für die Therapie von HIV-Infektionen verwendet. (ag)
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Bild: Gerd Altmann, Pixelio.de
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