Lidkorrekturen gelten als Standardeingriffe in der Augenheilkunde
09.05.2012
Mit den Jahren altert auch die menschliche Haut. Im Gesicht – besonders an der dünnen Lidhaut – zeigen sich Alterungsprozesse deutlich. Schlupflider und Falten entstehen. Beide erfahren bei Männern und Frauen gleichermaßen wenig Wertschätzung: Hängende Lider stehen für frühzeitige Alterung sowie Müdigkeit, Abgespanntheit, Erschöpfung und Stress. Einige Menschen möchten sich mit solchen Alterserscheinungen nicht abfinden und entscheiden sich oftmals für eine Augenlidkorrektur. Vor allem immer mehr Männer lassen sich ihre Lider straffen. Gehen mit Veränderungen des Bindegewebes Einschränkungen im Sichtfeld einher, bestehen Möglichkeiten auf Kostenübernahmen durch Krankenkassen. Da Augenlider das empfindlichste Sinnesorgan des Menschen schützen, sollten Patienten bei der Wahl ihres Chirurgen darauf achten, dass er sich mit den Gewebsstrukturen im Augenbereich bestens auskennt.
„Kenntnisse über Lidanatomie, Anordnung und Wirkung von Muskelsträngen sowie über das Auge selbst entscheiden über Verlauf und Ausgang operativer Eingriffe. Augenärzte gelten daher als erste Ansprechpartner für eine sichere und erfolgreiche Operation“, erklärt Dr. Kaweh Schayan-Araghi, der als ärztlicher Leiter in der Artemis Augenklinik Frankfurt regelmäßig Lid-Operationen durchführt. „Sie gelten als Experten, was das Zusammenspiel von Lid und Auge betrifft.“ Lidkorrekturen – Routineeingriffe in der operativen Augenheilkunde – dauern eine Stunde und erfolgen meist ambulant in örtlicher Betäubung. Ärzte korrigieren dabei lästige Fältchen, Tränensäcke oder Schlupflider. Je nach individueller Situation reduzieren oder entfernen sie überschüssige Haut, erschlafftes Muskelgewebe oder verlagertes Fett.
Erforderliche Hautschnitte setzen Operateure sichelförmig in der Mitte des Oberlids, sodass sie bei geöffnetem Auge in der Lidumschlagfalte liegen. Während der Laser in der Augenchirurgie vielseitig Verwendung findet, kommt er im Oberlidbereich nicht zum Einsatz. Da er die Narbenbildung verzögern kann, greifen Augenärzte stattdessen lieber zum klassischen Skalpell. Nach dem Eingriff verschließen Augenchirurgen Wundränder mit feinen Nähten, deren Fäden sie nach einer Woche ziehen.
Neben kosmetischen Eingriffen für ein frischeres und waches Aussehen, erfordern vor allem medizinische Indikationen eine Lid-Operation. „Hierzu zählen Hagel- und Gerstenkörner, Warzen oder störende Muttermale oder eben auch hängende Lider, die Sehbehinderungen verursachen“, bekräftigt Dr. Schayan-Araghi. Spannkraftverluste des Oberlids, die in schweren Fällen so stark auftreten, dass nur noch die Wimpern ein Absinken überschüssiger Haut verhindern, bedürfen ebenfalls eine Korrektur, um Gesichtsfeldeinschränkungen entgegen zu wirken. Bei medizinischer Notwendigkeit übernehmen Krankenkassen die Operationskosten. Ansonsten handelt es sich um eine Schönheitsoperation und Patienten tragen die Kosten selbst. In jedem Fall gehört die Behandlung in die Hände eines Augenarztes. Denn die Funktion des Auges hängt von der des Augenlids ab: Entfernen Operateure bei einer Oberlidstraffung zu viel Haut, schließt das Auge nicht mehr vollständig und unterliegt der Gefahr auszutrocknen. (pm)
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