Umfrage: Ärzte in Kliniken nehmen Patienten bei Kritik oder Anregungen oft nicht ernst
09.05.2012
Viele Patienten fühlen sich durch ihre behandelnden Ärzte in Kliniken nicht ernst genommen. Kritik oder Nachfragen stößt meist seitens der Mediziner auf taube Ohren. Das ergab eine aktuelle Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Forsa.
Laut der Umfrage wendet sich jeder fünfte Patient (18 Prozent) während seines Aufenthaltes im Krankenhaus an seinen Arzt, weil er mit den bisher unternommenen Therapien unzufrieden ist. Dabei fühlen sich aber nur 38 Prozent der Patienten von ihrer Klinik mit ihren Anregungen oder Anfragen ernst genommen. Männer beschweren sich häufiger (21 Prozent) als Frauen (15 Prozent). Zu diesem Ergebnis kommt eine aktuelle repräsentative Umfrage im Auftrag der Schön Klinik in Prien. An der Studie nahmen insgesamt 500 Menschen im Alter zwischen 40 und 70 Jahren teil, die in den letzten fünf Jahren in einem Krankenhaus behandelt wurden.
Wer das Gespräch mit dem Arzt suchte, zeigte sich zu 60 Prozent unzufrieden, wie die Ärzte mit der Kritik umgingen. Bei jüngeren Patienten (40 bis 50 Jahre) waren nur 28 Prozent zufrieden, wie das Krankenhaus auf ihre Anliegen reagierte.
Für 72 Prozent der Befragten sei es „sehr wichtig“, dass ihre Klinik über „eingehende Erfahrung“ mit ihrer Krankheit verfügt. „Freundliche Zimmer“ (25 Prozent) oder „moderne Medizintechnik“ (47 Prozent) werden dagegen seltener genannt. Damit spielen Qualitätsaspekte bei der Klinikwahl für drei Viertel der Befragten eine große Rolle. Über die Qualität eines Krankenhausdes informieren sich Patienten bei ihrem Arzt (76 Prozent), in persönlichen Gesprächen (66 Prozent) und verstärkt seit neustem auch im Internet (54 Prozent).
„Kritik ist gut für ein Krankenhaus. Nur so erfahren wir, was unseren Patienten wichtig ist, und können die Behandlung weiter verbessern“, kommentierte Dr. Mani Rafii, Geschäftsführer der Schön Klinik die Ergebnisse. (sb)
Bild: Stihl024 / pixelio.de
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