Krankenkasse SBK erstattet Osteopathie
29.06.2012
Die Osteopathie hat sich in den letzten Jahren immer mehr als sinnvolle Ergänzung zur Schulmedizin etabliert. Durch manuelle Diagnostik und Therapie werden Blockaden im Körper abgebaut und die Selbstheilungskräfte des Patienten aktiviert. Besonders bei Kopfschmerzen, Schwindel und Rückenschmerzen wird über gute Erfolge berichtet. Seit dem 1. April 2012 erstattet die gesetzliche Krankenkasse SBK ihren Versicherten pro Jahr bis zu sechs osteopathische Behandlungen mit bis zu 30 Euro pro Sitzung.
Drücken, Ziehen, Kneten – wer sich in die Hände eines Osteopathen begibt, wird buchstäblich mit diesen bearbeitet. Denn in der Osteopathie wird sowohl Diagnostik als auch Therapie ausschließlich manuell durchgeführt. Apparate, Spritzen und Medikamente gibt es nicht. Dabei versteht sie sich keinesfalls als Ersatz für medikamentöse oder operative Behandlungen, sondern vielmehr als sinnvolle Ergänzung. Ziel ist es, die Selbstheilungskräfte des Patienten zu aktivieren und Beschwerden zu lindern.
Der Osteopathie liegt ein ganzheitliches Körperverständnis zugrunde. Alle Körperteile – auch die inneren Organe – sind aufeinander abgestimmt. Das reibungslose Zusammenspiel und die Beweglichkeit der Teile ist die Grundlage für unsere Gesundheit. Bei einer Erkrankung kann die Beweglichkeit eines oder mehrerer Teile eingeschränkt sein. Der Osteopath versucht, entsprechende Blockaden zu erspüren und zu lösen. Durch verschiedene Techniken, die vor allem die Durchblutung verbessern, sollen das körpereigene Abwehrsystem aktiviert und der Selbstheilungsprozess in Gang gesetzt werde.
Durch das manuelle Lösen von Blockaden aktiviert die Osteopathie die Selbstheilungskräfte
Die Osteopathie wird vorwiegend zur Behandlung chronischer Schmerzen eingesetzt. Vor der eigentlichen Behandlung führt der Osteopath ein ausführliches Anamnesegespräch, bei dem die zeitliche Entwicklung der aktuellen Beschwerden nachvollzogen wird. Auch körperliche und seelische Traumata sind von großer Bedeutung, sie können unter Umständen der Ursprung der späteren Beschwerden sein, auch wenn diese an anderer Stelle auftreten. Nach dem Gespräch untersucht der Osteopath den gesamten Körper nach Blockaden, die anschließend gelöst werden sollen. In den meisten Fällen sind nur etwa drei Behandlungen nötig, um einen Erfolg zu erzielen.
Die Osteopathie gilt als sanfte Behandlungsmethode, die sogar schon bei Säuglingen eingesetzt werden kann. In manchen Fällen ist ihr Einsatz aber nicht sinnvoll oder sogar kontraindiziert. Deshalb sollte eine osteopathische Behandlung immer durch einen Arzt veranlasst werden. Der Begriff „Osteopath“ ist in Deutschland nicht geschützt. Um sicher zu gehen, dass man eine qualitativ hochwertige Behandlung erhält, sollte der behandelnde Osteopath Mitglied eines Berufsverbandes der Osteopathen sein oder eine gleichgestellte osteopathische Ausbildung durchlaufen haben. Eine Liste der Verbände, deren Mitglieder die erforderliche Qualifikation besitzen.
Autoren- und Quelleninformationen
Wichtiger Hinweis:
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.