IWC: Walfleisch schädigt die Gesundheit
06.07.2012
In Japan gehört Walfleisch noch immer auf die Speisekarten vieler Restaurants. Sogar in Schulkantinen isst man gerne das Fleisch des Meeressäugers. Trotz erheblicher internationaler Proteste weigert sich Länder wie Japan, Norwegen und Grönland auf den Walfang zu verzichten. Unter dem Deckmantel wissenschaftlicher Untersuchungen wird weiterhin Jagd auf die vom Aussterben bedrohten Giganten der Meere gemacht. Die Internationale Walfangkommission (IWC) stellt nun einen anderen Aspekt – zum Schutz der Tiere und der Menschen – in den Vordergrund: Walfleisch schade der Gesundheit!
Walfleisch enthält zahlreiche Schadstoffe
Nachdem das Artenschutzargument nicht geholfen hat, versucht es die IWC nun mit der Warnung, dass Walfleisch gesundheitsschädlich sei. Laut Resolution der 64. IWC-Jahrestagung in Panama-Stadt, die einstimmig verabschiedet wurde, enthalte es Schadstoffe, die eine Gefahr für die Gesundheit des Menschen darstellten. „Wichtig ist, dass die Konsumenten in den Walfangländern über die Risiken aufgeklärt werden," erklärte IWC-Kommissar Walter Dübner vom Bundesministerium für Verbraucherschutz. „Das gilt vor allem für Schwangere, Kinder und ältere Menschen."
Internationale Wal- und Tierschutzorganisationen unterstützen die Haltung der IWC. „Die Resolution hilft, die Nachfrage nach Wal- und Delfinfleisch zu senken – und davon profitieren Mensch und Tier", berichtete Biologin Sandra Altherr von Pro Wildlife. Gemeinsam mit der Schweizer OceanCare erarbeitete Pro Wildlife bereits vor zwei Jahren den Bericht „Toxic Menu“, in dem die hohen Schadstoffbelastungen von Walfleisch wissenschaftlich nachgewiesen wurden. Demnach bestehe ein Zusammenhang zwischen dem Verzehr von Walfleisch und bestimmten Erkrankungen. Das werde durch die Forschungsergebnisse belegt. „Wale speichern über ihr langjähriges Leben große Giftstoffmengen wie Quecksilber oder polychlorierte Kohlenwasserstoffe (PBCs) an – insbesondere Arten, die am Ende einer komplexen Nahrungskette stehen, wie Belugas und Grindwale", erklärt die Biologin.
Laut Altherr sei auch die Weltgesundheitsorganisation (WHO) aufgerufen, sich dem Thema anzunehmen. „Tier- und Artenschutzargumente haben die Walfangländer bislang nicht von ihrer Jagd abgehalten", so die Expertin. „Aber den Warnungen der Mediziner können sich die Regierungen in den Walfangländern nicht länger verschließen."
Japan, Norwegen uns Island jagen weiterhin Wale aus kommerziellen Gründen
Die japanischen Walfänger sind im 20. Jahrhundert zur massiven Bedrohung für Wale geworden. Unter dem Deckmantel der Wissenschaft ignoriert Japan sowohl das weltweite Walfangmoratorium von 1986 als auch das „Walschutzgebiet Südpolarmeere“ von 1994. Auch Island und Norwegen betreiben weiterhin kommerziellen Walfang. Sie machen sich über für die Beendigung ds Moratoriums stark. Grönland sowie einigen indigenen Völkern ist der Walfang gestattet, da dieser traditionell in ihrer Kultur einen wesentlichen Platz einnimmt und ihr Überleben sichert. (ag)
Bild: beppo1 / pixelio.de
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